Prinzip Hoffnung

Der Wolfer Straßenexpress wird von den Genehmigungsbehörden Jahr für Jahr kritisch beäugt - und das ist richtig so. Wer ein Fahrzeug zum Transport von hunderten von Menschen betreibt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob dieses Gefährt auch sicher ist.

Das Argument "Da ist noch nie etwas passiert" ist kein Beweis für Sicherheit, sondern kann auch einfach nur "Glück gehabt" heißen. Das Glück ist aber nicht immer zur Stelle: Wie schnell eine lustige Feier zur Tragödie werden kann, mussten beispielsweise die Menschen in Lösnich am Vorabend des 1. Mai erleben: Ein 43-jähriger Mann starb dort, als ein Maibaum beim Aufstellen umfiel. Trotz aller Sympathie für das Anliegen der Wolfer, ihre Tradition fortzuführen, sind die Bedenken der Genehmigungsbehörden verständlich. Nicht auszudenken wäre etwa, wenn ein Autofahrer in das mit 25 Stundenkilometern dahintuckernde Gefährt rasen würde. Die nun vereinbarte Lösung, dass die Höchstgeschwindigkeit auf der B 53 während des Fests auf Tempo 50 reduziert wird, gibt ein bisschen Sicherheit. Eine Garantie dafür, dass niemand schneller fährt, ist das aber nicht. Es gilt also weiterhin das Prinzip Hoffnung: darauf, dass alles gut geht. w.lenders@volksfreund.de

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