Problem Alkohol

BERNKASTEL-KUES. Guido Moll stuft den Alkoholkonsum bei einer wachsenden Zahl Jugendlicher als kritisch ein. Dieser bundesweite Trend macht auch vor der Verbandsgemeinde nicht halt.

Der Tätigkeitsbericht des Jugendpflegers stand auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung von Verbandsgemeinderat und Jugendparlament, zu der viele Jungparlamentarier ins Kurgastzentrum gekommen waren. Nach den Kurzberichten über die Jugendräume in der Verbandsgemeinde erläuterte Moll die Gruppenleiterschulung für offene Jugendräume im Landkreis, die im November beginnt und bis April 2004 dauert. Teilnehmer der Schulung erhalten eine Jugendleiter- Card - die "JuLeiCa". Sie diene als Legitimation gegenüber Jugendlichen und Eltern und als Nachweis dafür, dass die Inhaber der "JuLeiCa" Rechte und Vergünstigungen beanspruchen können. Kritik an unsäglichen Mixgetränken

Mittelfristiges Ziel ist, dass in allen offenen Jugendtreffs im Landkreis geschulte BetreuerInnen vor Ort sind. Seine Arbeit bestehe zu 99 Prozent aus Beratung, erklärte Moll den Ratsmitgliedern. Dabei hätten die Anfragen zu Sucht- und Drogenproblemen deutlich zugenommen. "Der Alkoholkonsum muss bei einer wachsenden Zahl von Jugendlichen als kritisch eingestuft werden", sagte Moll. Es gebe - bundesweit allerdings - einen Trend zum "gezielten Rauschtrinken". Zudem sinke das Einstiegsalter stetig. Ratsmitglied Eduard Arens (CDU) fragte, ob das Einstiegsalter in der Verbandsgemeinde schon bei zwölf Jahren liege. "Es ist nicht die große Masse und es sind auch nicht die 12-Jährigen, dennoch trinken schon manche 14-Jährige Hochprozentiges", antwortete Moll. Der Jugendpfleger kritisierte die "unsäglichen Mixgetränke" und die Werbung dafür sowie die Tatsache, dass Jugendliche relativ leicht alkoholhaltige Mixgetränke kaufen könnten. Neben diesem Problem gebe es auch einen Beratungsbedarf bei Drogenkonsum im Straßenverkehr, so Moll weiter. Dazu habe der Arbeitskreis Kinder- und Jugendschutz eine Broschüre an die Jugendlichen im Landkreis verteilt. Unterstützung für die Hauptschule

Deutlich intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit den Schulen, versicherte der Jugendpfleger. So seien in Zusammenarbeit mit der Berufsbildenden Schule (BBS) gleich mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt worden wie das "Antigewalttraining" in den Klassen des Berufsvorbereitungsjahres, das Konzept "Lernen am anderen Ort", der Berufsinformationstag mit Beteiligung des Jugendparlaments und Fachgespräche mit den Fachoberschülern im Sozialwesen. Auch zum Thema Schulsozialarbeit hatte Moll was zu berichten: Bis zur Einführung einer oder mehrerer Planstellen in diesem Bereich übernimmt die Mobile Jugendarbeit (MJA) - sprich Guido Moll - die sozialpädagogische Unterstützung der Hauptschule Bernkastel-Kues. Zum Jugendparlament wollte Moll nur zwei Sätze sagen, da er dem JuPa-Vorsitzenden Moritz Bolle nicht vorgreifen wolle. Moll teilte mit, dass David Kaiser aus Longkamp und Marco Geller aus Lieser ihr Mandat niedergelegt hätten. Nachrücker sind Philipp Griebler aus Lieser und Thomas Ehses aus Zeltingen-Rachtig. Erfolgreich lief bislang die Vernetzung des Jugendparlamentes mit anderen Einrichtungen. Moritz Bolle skizzierte die Projekte der Jungparlamentarier, äußerte sich positiv zum Umbau des Moselkinos und bedauerte die Probleme auf dem Schulbusbahnhof. Die Fraktionsvorsitzenden dankten Jugendpfleger Moll für seine Ausführungen. (Weitere Berichte zur Verbandsgemeinderatssitzung folgen).

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