"Diese Veranstaltung der Werkstätten des DRK-Sozialwerks zieht immer größere Kreise", freute sich Christian Johann, technischer Leiter und Prokurist. Die Werkstätten für behinderte Menschen und das Cusanus-Hofgut hatten ihre Pforten geöffnet und boten einen detaillierten Einblick in das Arbeitsleben. Parkplätze waren auf dem Plateau binnen kürzester Zeit Mangelware, die Wiesen rundherum mussten zusätzlich als Abstellflächen dienen und die Autonummern verrieten, dass das Herbstfest Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung angelockt hatte. Neben Verwandten und Bekannten der Mitarbeiter nutzten auch viele Fachleute aus Handwerk und Industrie die Gelegenheit, um sich über die Leistungsfähigkeit sowie die große Produktpalette zu informieren. "So kommt später auch der ein oder andere Auftrag zustande", bemerkte Johann. Denn die Werkstätten kooperieren seit Jahrzehnten erfolgreich mit zahlreichen Firmen der Region. Rund 760 behinderte Mitarbeiter und Beschäftigte sind in den Werkstätten und dem Cusanus-Hofgut tätig. "Und doch haben wir uns hier einen familiären Charakter bewahrt, denn bei uns steht der Mensch noch im Mittelpunkt", betonte Johann. Die Gruppenleiter waren bei Herbstfest und Tag der Offenen Tür in den einzelnen Bereichen selbst für die Organisation zuständig. Hauptwerkstatt und Hofgut arbeiteten im Team, und der Besucher spürte diese Zusammengehörigkeit und das Engagement der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter waren stets eifrig bemüht, den Gästen Auskunft zu geben, ihnen Einblick in Arbeitsfelder und Produktion zu geben. Johann selbst bot Führungen an, um interessierten Besuchern die Arbeitsabläufe zu erklären und über die Rahmenbedingungen zu berichten. "Die Leute zeigten sich sehr interessiert daran", stellte er erfreut fest. Neben den Einblicken in die Werkstätten und die zahlreichen Bereiche des Cusanus-Hofgutes, für deren gute Erreichbarkeit ein Buspendelverkehr sorgte, konnten sich die Besucher eindecken mit allerlei köstlichen Eigenprodukten aus Gärtnerei, Landwirtschaft, Weinbau und Rebenveredlung sowie mit Spezialitäten aus der Hofgutküche. Ergänzt wurde das Angebot durch Ausstellung und Verkauf künstlerischer Arbeiten und herbstlicher Bastelartikel. Auch der Freund großer Landmaschinen kam nicht zu kurz - eine Traktoren- und Landmaschinenausstellung zog viele neugierige (männliche) Blicke auf sich. Reitvorführung und Reiten für Kinder sowie ein Leistungspflügen mit Siegerehrung rundeten das bunte Programm ab. Die musikalische Umrahmung hatten der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wehlen, der Spielmannszug Hontheim, der Musikverein Pfalzel, die Tanzgruppe des KV "Mer sen se" sowie die hauseigene DRK-Band und der Chor der Rosenbergschule "Donnerwetter und Band" übernommen. So ließ sich der Tag genießen. "Beeindruckend, was hier gearbeitet und geleistet wird", staunte eine Besucherin, die mit der ganzen Familie unterwegs war und sich mit allerlei Gemüse, Obst, Kürbissen und Marmelade aus dem Hofladen eindeckte. Und die Freundlichkeit und Offenheit der Mitarbeiter wurden allenthalben gelobt. "Hier fühlt man sich richtig wohl", war des öfteren zu vernehmen. So machte sich die Besucherschar nicht nur voll gepackt mit Tüten, sondern auch mit vielen informativen und nachhaltigen Eindrücken auf den Nachhauseweg. Der Erlös des Hofgutfestes kommt Ferienfreizeiten behinderter Mitarbeiter zugute.