Profi gibt den Laien Tipps

BERNKASTEL-KUES. Theater hautnah erleben, einen "echten" Schauspieler mit Fragen löchern - das genossen die Schülerinnen und Schüler der Theater-Arbeitsgemeinschaft des Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums.

Zur Zeit proben die Oberstufenschüler unter Leitung von Barbara Theis das Stück "Bunbury" des irischen Schriftstellers Oscar Wilde, das Anfang Juli aufgeführt wird. Da war es für die Gymnasiasten ein Supersache, dass Markus Angenvorth, Mitglied des Schauspiel-Ensembles am Trierer Stadttheater, der Einladung zu einer Probe nach Bernkastel-Kues folgte. In der Aula des Gymnasiums stand Angenvorth den jungen Leuten in einer "Plauderrunde" Rede und Antwort und sparte anschließend bei der Probe nicht mit wertvollen Tipps. "Ein Schauspieler zum Anfassen", so die einhellige Meinung. Unbekannt war den Schülern der junge sympathische Mann allerdings nicht. Sie hatten ihn schon in verschiedenen Rollen auf der Studiobühne in Trier erlebt. Und als er mitten unter ihnen saß, wollten sie alles ganz genau wissen. Angenvorth berichtete freimütig über seine ersten öffentlichen Auftritte: "Im Kindergarten spielte ich den Hänsel und in der Grundschule den bösen Wolf". Wie sieht der Alltag an einer Theaterschule aus, wie Probentage am Theater - solche und andere Fragen stellten die Schüler. "Was man am Theater nicht darf, ist ungefragt zum Friseur zu gehen oder eigenhändig über seine Bartlänge zu entscheiden", verriet der Schauspieler. Denn diese Entscheidungen stünden oftmals in engem Zusammmenhang mit den jeweiligen Rollen. Auch Fragen zu ihrer eigenen Inszenierung brannte der jungen Schauspielgruppe unter den Nägeln. Was macht man, wenn man auf der Bühne steht, aber gerade selbst nicht "dran" ist? Da hatte der Profi wertvolle Tipps parat. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass "Arme und Hände immer im Weg sind". Dann heiße es "die stumme Jule" machen: sich kleine Aktionen ausdenken, sich pantomimisch im Hintergrund unterhalten, sich Geschichtchen am Rande der eigentlichen Handlung ausdenken, sich mit irgendwas beschäftigen - aber auf keinen Fall einfach nur rumstehen oder sitzen. Ideen könne man da gar nicht genug haben, denn irgendeiner im Publikum schaue auch auf die "Stummen". Am Abend hatte die Theater-AG dann Gelegenheit, Angenvorth auf der Studiobühne zu erleben: in der Komödie "Krawall im Karneval". Zuvor hatte der Schauspieler den Schülern bei einer Führung durchs Stadttheater interessante Einblicke hinter die Kulissen ermöglicht. "Ein toller Tag, reich an Informationen, Tipps und Eindrücken", waren sich Barbara Theis und ihre Gruppe einig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort