Protestanten wollen Beständigkeit bewahren

TRABEN-TRARBACH/ SARGENROTH. Beständigkeit bewahren, dabei aber zukunftsorientiert bleiben, das wollen die Protestanten auf dem Hunsrück und an der Mosel. Auf ihrer Herbstsynode in Sargenroth verabschiedeten sie ein neues Leitbild für den Kirchenkreis Simmern-Trarbach. Und dies vor dem Hintergrund knapper werdender Finanzen, was die evangelische Kirche vor neue Herausforderungen stellt.

Beständigkeit - wie ein roter Faden zog sich dieses Wort durch die zweitägigen Beratungen der Synode des evangelischen Kirchenkreises Simmern- Trarbach. Knapper werdende Finanzen, aber auch die Frage nach einer zukunftsfähigen Struktur zwingen die Protestanten dazu, über die eigene Position nachzudenken und zu überlegen, wie die zukünftige Arbeit des Kirchenkreises Simmern-Trarbach aussehen kann. Ohne dabei unbeständig zu werden.Finanzprobleme erfordern Einsparungen

Sargenroth, das stand für das Ende eines intensiven Ringens um diese zukünftige Struktur. Vor eineinhalb Jahren hatte die Synode eine Kommission eingesetzt, die Perspektiven für den Kirchenkreis erarbeiten sollte. Nun lag der Abschlussbericht vor. Mit einem Leitbild, das die Ziele für die weitere Arbeit beschreiben soll und das von der Synode mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Danach versteht sich der Kirchenkreis Simmern-Trarbach mit seinen 47 Gemeinden als die evangelische Kirche auf dem Hunsrück und an der Mosel. Als Kirche, die sich den gesellschaftlichen Herausforderungen stellt und Verantwortung übernimmt. Ziel sind dabei starke, tragfähige Gemeinden als Lebenszellen der Kirche, wobei die regionale und kreiskirchliche Zusammenarbeit nicht vergessen werden darf. Grundlage des kirchlichen Engagements sind dabei die christlichen Werte. Dabei spricht sich der Kirchenkreis für eine breite diakonische Arbeit aus. Alle Bereiche kirchlichen Lebens erhalten neue Strukturen. So wird es in der Diakonie wie auch der Jugendarbeit geschäftsführende Tätigkeiten geben, das Kreiskirchenamt bekommt eine neue Struktur, der Öffentlichkeitsarbeit wird eine größere Bedeutung zukommen. Ein Augenmerk liegt darüber hinaus auf der Stärkung des ehrenamtlichen Engagements. Mit diesen Veränderungen hofft der Kirchenkreis, den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Und den Problemen, die sich gerade aus den weniger werdenden Finanzmitteln ergeben. 5,9 Millionen Euro umfasst der Etat für 2004, der einstimmig von der Synode verabschiedet wurde und Einsparungen in allen Bereichen, auch beim Personal vorsieht. Entscheidungen, die sich die Synode nicht leicht machte. In den nächsten Monaten soll überlegt werden, wie neue Einnahmequellen erschlossen, aber auch die kirchlichen Immobilien effizienter genutzt werden können. Dies alles wird auch nicht ohne Auswirkungen auf die Pfarrstellenstruktur bleiben. Im Januar wird der Strukturausschuss den Presbyterien Entwürfe für eine Neuordnung der Pfarrstellen vorlegen, die dann auch zum Wegfall von Pfarrstellen führen werden. Diese Entscheidung wird die neue Kreissynode im Sommer 2004 zu treffen haben. Beständigkeit. In einem anderen Bereich hat der Kirchenkreis sie auch bewahrt. Die rheinische Kirchenzeitung "Der Weg" wird zum Jahresende eingestellt, doch in den südrheinischen Kirchenkreisen soll ab Januar eine neue Kirchenzeitung an deren Stelle treten.Ab Januar kommt der "Sonntagsgruß" ins Haus

Der Kirchenkreis Simmern-Trarbach trat dem evangelischen Presseverband Saar bei, der diese neue Zeitung "Sonntagsgruß" herausgeben wird. Sargenroth stand daher nicht nur für das Ende der Perspektiv-Diskussion. Es stand auch für den Anfang der Arbeit und der Umsetzung der neuen Strukturen, wobei sich zeigen wird, wie beständig diese sind. Superintendent Horst Hörpel: "Die eigentliche Arbeit liegt erst noch vor uns."

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