Quasi Querbeet-Qualität

WITTLICH. 6500 Menschen erreichte nach Angaben von Karsten Mathar, Stadtmarketing Wittlich, 2004 die Premiere der Wittlicher Kulturtage – Straßentheater-Publikum inklusive. Im Mai lockt wieder ein bunter Markt der Möglichkeiten kulturellen Erlebens nach Wittlich.

 Neun Querdenker, die gemeinsame Sache machen. Das macht in Sachen Cross-Over der Künste offensichtlich Spaß: Georg Metzen, Axel Berger, Karsten Mathar, Hildegard Adams, Justinus Maria Calleen, Anne Bose, Ulrich Jaekel, Reinhold Schneck und Elke Scheid. Am 12. Mai starten "ihre" Wittlicher Kulturtage.Foto: Sonja Sünnen

Neun Querdenker, die gemeinsame Sache machen. Das macht in Sachen Cross-Over der Künste offensichtlich Spaß: Georg Metzen, Axel Berger, Karsten Mathar, Hildegard Adams, Justinus Maria Calleen, Anne Bose, Ulrich Jaekel, Reinhold Schneck und Elke Scheid. Am 12. Mai starten "ihre" Wittlicher Kulturtage.Foto: Sonja Sünnen

Was ist das Faszinierende an einem Basar? Das Nebeneinander unterschiedlicher Spezialitäten, das Begegnen von Jung und Alt, der Charme der unverhofften Nachbarschaft großer Qualität und bezaubernder Kleinigkeit. Ähnlich bunt und munter geht es vom 12. bis 28. Mai wieder im kulturellen Leben Wittlichs zu, der zweiten Auflage der Kulturtage unter dem Motto "Cross-Over der Künste" (der TV berichtete). "Na und?", mag mancher denken angesichts der zwölf kooperierenden Kulturträger: "Die machen doch sowieso was." Stimmt, aber für die Kulturtage schließt man sich zusammen, auch um nach außen hin zu glänzen und über die Stadtgrenzen hinaus die Werbetrommel zu rühren. Immerhin geschätzte 65 000 Euro bewegen die Veranstalter auf eigenes finanzielles Risiko. An Zuschüssen gibt es 14 000 Euro von Land, Stiftung, Stadtverwaltung, die für die Werbung und Infrastruktur vor Ort eingesetzt werden. 1750 Plakate, 30 000 Flyer plus rund 500 konkrete Adressaten von den Tourist-Informationen bis zu den Musikvereinen dienen als Verteiler, der neugierig machen soll auf das besondere Angebot der Kreisstadt. Dass die Kooperation überhaupt stattfinde, sei nicht selbstverständlich in der Region, betonte denn auch Ulrich Jaekel vom Musikkreis der Stadt anlässlich der Pressekonferenz. In Wittlich verzichte man für die Kulturtage auf die übliche Konkurrenz oder das unstrukturierte Nebeneinander, um zu zeigen, wie wichtig Kultur sei. "Dass wir in der gleichen Besetzung wie 2004 kooperieren, unterstreicht, dass man auch zukünftig in solchen Formationen arbeiten kann", ergänzt Kulturamtsleiter Justinus Maria Calleen zum Synergieeffekt. "Und zur Zweitauflage konnten wir uns besser und früher über Werbung positionieren", erklärt Karsten Mathar vom Stadtmarketingverein den überregionalen Effekt. Wittlich, Paris, Barcelona

Mit einem Künstler, der auf den Bühnen der Welt zu Hause ist, eröffnen die Wittlicher denn auch die Kulturtage: Milan Sladek, Pantomime, kommt mit einer Improvisation auf Andy Warhol in die ehemalige Synagoge, begleitet von den Jazz-Musikern Ali Haurand und Jiri Stivin. Hildegard Adams vom Jazzclub sagt: "Pantomime, Jazz, Malerei - das ist wirklich Cross-Over. Und diese Performance wird nur in Wittlich, Paris und Barcelona zu sehen sein!" Und im umfangreichen Programm (siehe auch heutige Kultur-Seite) gibt es noch mehr Ungewöhnliches: Einmalig erklingt die verpackte St.-Markus-Orgel, das Leipziger Streichquartett verwandelt sich für die Säubrenner in ein Oktett und eine Slam-Poetry-Veranstaltung hat am Platz an der Lieser Premiere, dafür erklingt japanischer Trommelzauber auf dem Marktplatz und die Galerie Bose zeigt Günther Förg und macht Platz für eine Kogge-Lesung. Kurz: Die ganze Stadt wird bis zum 28. Mai ein Basar kultureller Spezialitäten für jeden Geschmack. Als Appetitanreger sei der Flyer empfohlen. Infos beim Stadtmarketingverein Telefon 06571/148041. Mehr zum Thema:

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