Quilten fuer Ruanda

Eine tolle Initiative hatte der Evangelische Jugendhof Martin Luther King in Wolf im Herbst ins Leben gerufen: Für das Projekt "Menschlichkeit von Traben-Trarbach in die Welt" wurden 107 große Patchworkdecken, Kissen und und kleine Decken hergestellt. Am Samstag konnten die Kunstwerke am Moselufer bewundert und erworben werden. Der Erlös geht zu 100 Prozent an die "Hilfe für Ruanda" der Landesregierung in Mainz.

Traben-Trarbach. (GKB) Eine lange Leine war am Trabener Moselufer gespannt, und daran aufgehängt konkurrierten 107 prächtige Patchworkdecken um die Gunst der Käufer. In einer unglaublichen Farben- und Mustervielfalt präsentierten sich die Kunstwerke, die überwiegend von Kindern und Jugendlichen des Jugendhofes in Wolf gefertigt worden waren. Auch viele Vereine, Gruppen und Einzelpersonen aus der Stadt hatten sich an der Aktion beteiligt und Päckchen mit Stoffen waren aus der ganzen Republik an der Mosel eingetroffen.Die Erzieherinnen Sylvia Kühn und Sandra Müller hatten das Projekt initiiert, und 70 Kinder des Jugendhofes waren mit Freude und Feuereifer dabei, die Decken für einen guten Zweck herzustellen. An der Nähmaschine und in reiner Handarbeit mit Faden und Nadel setzten sie die bunten Flicken zusammen, und daran fanden sogar die Jungs Gefallen. Christopher (14), Andreas (16) und Pascal (15) waren mit ihrem Erzieher Martin Rosch in einer reinen Jungengruppe und stolz betrachteten sie die am Moselufer aufgehängten Decken. Immer wieder erklangen Worte des Lobes und des Staunens aus den Reihen der vielen Gäste: "Wunderschön, einmalig, einfach toll, so etwas haben wir noch nie gesehen." Dank und Anerkennung gab es jedoch auch von den Vertretern der Landesregierung aus Mainz.Die Traben-Trarbacher Stadtgarde "Sponheimer Musketiere" schoss Salut, Jugendhofleiter Reinhard Villmow begrüßte die Anwesenden und Staatssekretär Roger Lewentz überbrachte die Grüße und den Dank der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Sehr gerne sei er nach Traben-Trarbach gekommen. Viel Freude und Ausdauer sei in die eindrucksvolle Arbeit gesteckt worden, sagte er voller Anerkennung. Das Geld werde eins zu eins in Ruanda ankommen und Gutes bewirken. "Die Menschen im Land erkennen, dass sie Freunde in Rheinland-Pfalz haben."Auch Jürgen Debus, Staatssekretär a.D., würdigte die Quilt-Aktion als "hervorragendes Projekt der Nächstenliebe". Ruanda sei eines der ärmsten Länder der Welt, 60 Prozent der Menschen lebten unterhalb des Existenzminimums, bittere Not herrsche in dem Land, das seit 1982 von Rheinland-Pfalz als Partnerland unterstützt wird. Sein "großer und herzlicher Dank" galt allen an der Aktion Beteiligten. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte die Jugendgruppe des Musikvereins unter Leitung von Jürgen Kullmann.Dankesworte gab es auch vom Kreisbeigeordneten Alex Licht. In den 25 Jahren der Partnerschaft mit Ruanda sei viel bewegt worden und viel könne auch der Einzelne auslösen. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus wusste als ehemalige Quilterin die Arbeit besonders zu schätzen. "Ich weiß, wie viele Stunden hier an der Leine hängen", merkte sie an. Die Leinen lichteten sich indessen immer mehr, und die Käufer konnten mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, nicht nur ein Unikat erworben, sondern auch eine gute Sache unterstützt zu haben.

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