Räuber Schwuppdiwupp im Pech

TRABEN-TRARBACH. (G.K.-B.) Wie in den beiden Vorjahren war's wieder mal ein trüber Wintertag, an dem die Hunsrücker Puppenbühne im Traben-Trarbacher Heinrich-Held-Haus gastierte und die kleinen Zuschauer in ihren Bann zog.

 Puppenspieler Reinhard Elze mit dem Kasper, dem die Traben-Trarbacher Kinder lautstark dabei halfen, den Räuber Schwuppdiwupp gefangen zu nehmen.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Puppenspieler Reinhard Elze mit dem Kasper, dem die Traben-Trarbacher Kinder lautstark dabei halfen, den Räuber Schwuppdiwupp gefangen zu nehmen.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Reinhard Elze aus Hoppstädten bei Birkenfeld musste diesmal auf seine Partnerin Sandra Sperlich, die erkrankt war, verzichten. Der Puppenspieler übernahm nun alle Rollen selbst, wechselte die Kulissen und veränderte seine Stimme gekonnt. Dem jungen Publikum fiel so gar nicht auf, dass nur ein Mann am Werk war. Vor Aufführungsbeginn war der Lärmpegel nicht ganz so hoch wie in den vergangenen Jahren, aber selbstverständlich steckten die Kinder voller Energie, die sie im Laufe des Stückes lautstark entladen konnten. Doch Kasperle gelang es auch immer wieder, für Disziplin bei der Rasselbande zu sorgen. In drei Aufzügen erzählte Puppenspieler Elze die Geschichte vom Räuber Schwuppdiwupp, der dem Gefängnis entkommen konnte und von dem armen Müllermeister in karierter Hose und weißer Schürze, der dem König 1000 Taler schuldete und ganz verzweifelt war, weil er das Geld nicht hatte. Der rotbemützte Kasper gewann die Sympathien der Kinder auf Anhieb, Räuber Schwuppdiwupp blieb ohne Glück. Dabei hatte er aus des Müllers Haus einen schweren Sack voll Gold geraubt und gut versteckt. Von diesem Schatz war dem verschuldeten Müller gar nichts bekannt, und Kasper gelang es mit Hilfe der Kinder, das Goldversteck zu entdecken und den bösen Räuber im Hühnerstall einzusperren. Freude und Schadenfreude wechselten bei dem jungen Publikum ab, die Kinder hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Immer größer wurde die Schar, die vor die Bühne stürmte und dem Kasper stets die richtigen Anweisungen gab. Aber auch aus den letzten Reihen erhoben sich die kleinen Jungen und Mädchen und brüllten und schrien, dass es schon eine Lust war. Der Wachtmeister mit Pickelhaube durfte den Räuber schließlich festnehmen, der Müller freute sich über das Gold, der Kasper war zufrieden und das junge Publikum glücklich und erschöpft. Das war mal wieder gut gegangen. Reinhard Elze überzeugte auch bei dieser Aufführung mit dem gekonnten Spiel seiner Hohensteiner Kasperpuppen und den liebevoll gestalteten Kulissen. Im nächsten Winter kommt er wieder, und sicher ist auch ein Bösewicht dabei, aber Kasper und die Kinder werden's dem schon zeigen.

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