Rasant durchgestartet

HAHN. (tor) Als vor fünf Jahren die erste Boeing 737 vom ehemaligen Fliegerhorst Hahn im Hunsrück abhob, war man zwar zuversichtlich, was die Entwicklung des Konversionsprojektes Hahn anging. Dass der Zivilflughafen eine solche Erfolgsgeschichte werden würde, erwarteten selbst die kühnsten Optimisten nicht.

Eine Schar Journalisten, Hahn-Geschäftsführer Andreas Helfer und Ryanair-Sales-Managerin Caroline Baldwin standen zusammen mit einigen Feuerwehr-Leuten des Flughafens Frankfurt Hahn Spalier, als die 80-millionste Flugreisende - eine junge Kölnerin - über einen roten Teppich stolzierte und die 737 in Richtung Reus/Spanien bestieg. Ausgerechnet am Jubiläumstag der irischen Low-Cost-Fluggesellschaft kletterte die Passagier-Zahl - wie bestellt - auf die runde Zahl 80 Millionen (seit 1985). Unter allen anderen Billigfliegern in Deutschland, schneidet Ryanair im Vergleich stets am besten ab. Lässt man die Billigangebote außer Acht, kommt Ryanair auf einen durchschnittlichen Flugpreis von 42 Euro. "Wenn wir 82 Euro bekämen, wären wir natürlich zufriedener", sagt Caroline Baldwin. Doch damit sei nicht zu rechnen, eher mit einem gnadenlosen Tarifkrieg. "Der Markt bestimmt den Preis", sagt sie. Andreas Helfer, Geschäftsführer der Frankfurt-Hahn-GmbH, erklärt, dass man am Flughafen Frankfurt-Hahn bedingungslos auf die Karte Billigflieger setzt. "Pro Passagier haben wir hier vier Euro investiert. In Köln sind es 40 Euro. Dafür haben wir blanken Stahl, nackten Beton und die Reisenden müssen zum Flugzeug laufen. Aber bisher hat sich noch niemand beschwert." Helfer weiter: "Ryanair ist für Frankfurt-Hahn ein ganz wichtiger Partner." Die Zahlen belegen das: Für 2004 sind 25 Prozent Wachstum bei den Passagierzahlen angestrebt. Geplant wird mit 3,6 Millionen, erreicht sind nach dem ersten Quartal 700 000. Der Hahn hängt am Ryanair-Tropf, sagen die Flughafen-Gegner. 90 Prozent aller Passagier-Maschinen, die von dem Hunsrück-Airport abheben, fliegen für die Iren. Nichts Besonderes für einen Flughafen, so Andreas Helfer. In Frankfurt/Main bestreitet Lufthansa auch 60 Prozent des Passagier-Verkehrs.

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