Manderscheid. (mai) Ob die Realschule plus tatsächlich ab dem Schuljahr 2010/2011 Ganztagsschule wird, weiß Schulleiter Karl Weins nicht. In der Sitzung des Manderscheider Verbandsgemeinderats sagte er, in Mainz seien drei Mal so viele Anträge für Ganztagsschulen eingegangen, wie umgesetzt werden könnten. Die Chancen Manderscheids könne er nicht einschätzen.

Fakt sei jedoch, dass die Eltern großes Interesse am Ganztagsangebot zeigten. 90 Eltern hätten dies im Rahmen einer unverbindlichen Anfrage angemeldet. 54 verbindliche Anmeldungen werden Mitte Februar 2010 gebraucht, um die Ganztagsschule umsetzen zu können.

Zwei Punkte hätten sich bei Ganztagsschulen herauskristallisiert: Die Eltern erwarteten, dass die Schüler keine Hausaufgaben mehr machen müssten, wenn sie am Nachmittag heimkämen. Eine enge Verzahnung von Vor- und Nachmittag sei wichtig.

Weins stellte das inhaltliche Konzept für die Ganztagsschule vor. Nach dem Mittagessen und einer Pause soll es am Nachmittag mit einer Lernzeit zwischen 14 und 15 Uhr weitergehen. Die Schüler sollen in dieser Zeit ihre Hausaufgaben machen, betreut von Lehrern derselben Fachrichtung, die auch am Vormittag unterrichtet wurde.

Von 15 bis 16 Uhr soll es Arbeitsgruppen für ganz unterschiedliche Interessengebiete geben. Angeleitet werden sie von Externen, beispielsweise einem pensionierten Schreiner. Parallel dazu ist Förderunterricht für Schüler mit Schwachstellen vorgesehen. Architekt Werner Simon stellte die nicht allzu großen baulichen Veränderungen für die Ganztagsschule vor: Eine Mensa wird im Untergeschoss eingerichtet. Aus dem benachbarten Abstellraum soll eine Bibliothek werden, die die Schüler als Ruheraum nutzen können. Ein Ruheraum für Lehrer ist im Dachgeschoss vorgesehen. In den Anstellräumen im Untergeschoss soll ein Gymnastikraum eingerichtet werden. Der Rat hat der Konzeption mit einer Gegenstimme zugestimmt.