Rat fordert: Tempo 30 und Laster raus!

Einstimmig hat der Hetzerather Gemeinderat beschlossen, für die Ortsdurchfahrt L 141 eine Tempobegrenzung auf 30 Stundenkilometer zu beantragen. Auch ein Durchfahrverbot für Laster über 7,5 Tonnen soll wieder angegangen werden.

Hetzerath. Die SPD-Fraktion rannte mit ihrem Antrag zur Ortsdurchfahrt L 141 in der Ratssitzung offene Türen ein. Alle Fraktionen unterstützten den Vorstoß, eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer und zum wiederholten Mal ein Durchfahrverbot für Laster ab 7,5 Tonnen (außer Anlieger) zu beantragen. Dennoch gab es Diskussionsbedarf.Tempo 30: Gute Schilder-Platzierung wichtig

Angelika Brost (SPD) erläuterte den Antrag ihrer Fraktion. Sie sagte, dass die Straße, deren Ausbau bis Anfang April abgeschlossen sein soll, prinzipiell verbessert worden sei. Dennoch müsse die Gemeinde gerade angesichts der hohen Beitragskosten für die Anlieger alles tun, damit insbesondere die Laster nicht mehr durch den Ort rasten. Sie forderte regelmäßige Kontrollen der Polizei.Sie stellte — wie andere Ratsmitglieder auch — fest, dass Tempo 30 zwar auch vor dem Ausbau vorgeschrieben war, sich jedoch kaum jemand daran gehalten habe. Rita Wagner (FWG Wagner) führte dies auf die ungünstige Beschilderung zurück. Daraufhin wurde Föhren als Beispiel angeführt. Dank auffälliger Schilder und häufiger Kontrollen funktioniere Tempo 30 dort, hieß es.Hans-Peter Stoffels (Bürgerliste Hetzerath) forderte, auch das Parken an der Straße zu ordnen. Seine Begründung: "Jetzt muss ich oft stark beschleunigen, um an den parkenden Autos vorbeizukommen, bevor der Gegenverkehr kommt." Aufgrund allgemeiner Zustimmung und weil die Gemeinde zum Teil selbst das Parken regeln muss, sicherte Ortsbürgermeister Otmar Mischo zu, einen Ortstermin dazu mit den zuständigen Stellen wie der Polizei zu organisieren.Heftige Kritik am Straßenausbau kam vom Architekten Josef Ewertz (FWG Zimmer). Mit dem Ausbau, bei dem die Straße verschmälert wurde, sollte die Strecke für Raser und LKW-Fahrer unattraktiv gemacht werden. Ewertz konstatierte: "Die Straße ist immer noch eine Rennstrecke. Der Ausbau ist verfehlt." Die Schuld dafür gab er dem Baulastträger Landesbetrieb Mobilität. Ewertz sprach gar von der "Arroganz des Landesbetriebs". Dieser habe sich über die Wünsche der Ortsgemeinde hinweggesetzt. So habe man die Chance verpasst, die Straße so zu gestalten, dass der SPD-Antrag nicht mehr nötig sei. Auf den Einwand, man müsse die Forderungen zur Straße auch mit den Gewerbetreibenden, insbesondere der Tankstelle bereden, sagte Stoffels: "Die Gewerbetreibenden stehen immer an erster Stelle, dafür habe ich Verständnis. Aber wir müssen auch die Anwohner sehen. Unsere Aufgabe ist es, für alle dafür zu sorgen, dass der Schwerlastverkehr rauskommt." Das Ergebnis der Abstimmung war einstimmig. Gemeinderat in Kürze Dorffest nach L 141-Ausbau: Ortsbürgermeister Otmar Mischo schlug den 16./17. August als Termin für ein Dorffest zur Beendigung des Ausbaus der Ortsdurchfahrt vor. Der Musikverein, der an diesem Wochenende auch Sommerfest feiere, halte dies für eine gute Idee. Alle Vereine sollen eingeladen werden, sich an dem Programm zu beteiligen. Nach Rücksprache mit dem Landesbetrieb Mobilität könne die Straße für das Fest auch gesperrt werden. Einige Redner riefen alle Vereine, die Hetzerather und besonders die Ratsmitglieder dazu auf, Veranstaltungen im Ort besser zu unterstützen. Die Resonanz auf die Kirmes sei beschämend gewesen, hieß es. Keine Teilnahme am Dorfwettbewerb: Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür, in diesem Jahr nicht am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen. Geld für den Kindergarten: 16 000 Euro, so viel wie in den Vorjahren, wird die Gemeinde dem Kindergarten laut Ratsbeschluss 2008 für Sachkosten zuschießen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort