Rat ringt um Fassung

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Die Ausschuss-Stellvertretung, eine Abwasserleitung und das an Trittenheim überstellte Piesporter Feuerwehrfahrzeug sorgten dafür, dass bei der Sitzung des Verbandsgemeinderats Neumagen-Dhron keine Langeweile aufkam.

Die Vergabe von Erdarbeiten für knapp 7000 Euro schien unspektakulär. Nach weiteren Informationen von Wolfgang Arens (FBL) rang der Rat jedoch um Fassung. Denn das Verlegen einer Druckleitung von Ferres nach Piesport könnte die Pumpe an der Piesporter Brücke überfordern. Laut Arens landen dort auf dem Radweg ohnehin regelmäßig Fäkalien. Ein Problem, das bei einer Ortsbegehung erkannt, aber noch nicht gelöst wurde. "Darüber hätte vorher abgestimmt werden müssen" sagte Klaus Weller (WG Weber), und Olaf Bollig (CDU) bekräftigte "dringenden Handlungsbedarf". Im Werksausschuss sei dies nicht behandelt worden, berichtete Arens. Höchstens in der Form, für die Gesamt-Finanzierung 50 000 Euro vorzusehen. Theo Nilles (FDP) schüttelte den Kopf: "Das entwickelt sich ja zur Posse." Es fehle ein Konzept. Auf Wunsch des Rats wird das Thema daher zur technischen Klärung an den Werksausschuss verwiesen. Für weitere Debatten sorgte das Piesporter Feuerwehrfahrzeug. Die Anordnung der VG, dieses nach Trittenheim auszuleihen, hatte für Unmut gesorgt (der TV berichtete). Von Arens gebeten, verlas Bürgermeister Hans Werner Schmitt ein Schreiben von ADD-Präsident Josef Peter Mertes. Dieser erklärte, der Bedarf sei seit einem Jahr und damit frühzeitig bekannt gewesen. Schmitt bestätigte, dass der ADD der Antrag erst im Mai dieses Jahres vorgelegen habe, wies den Verzögerungs-Vorwurf an die Verwaltung aber zurück. Laut Sachbearbeiter Edmund Anderle hatte die VG im November 2003 wegen eines Zuschusses nachgefragt. Nach dem Tüv-Gutachten vom Dezember folgte im Februar der Kaufbeschluss. Wegen der erst falsch beantragten Risikoklasse waren nach Ansicht von Werner Mertes (WG Mertes) aber "Dilettanten" als Fachberater des Bürgermeisters am Werk. Der Minheimer Ortsbürgermeister und Wehrführer empfahl Schmitt, sich diese zur Brust zu nehmen: "Es kann nicht sein, dass sie hier immer vorgeführt werden."Verwirrung über Ausschuss-Besetzung

Die vorherige Beratung über Änderungen von Geschäftsordnung und Hauptsatzung sowie die Bildung der Ausschüsse war problemlos verlaufen. Auf Antrag von Werner Schmitt (FBL) werden Sitzungs-Niederschriften allerdings wie bisher von zwei Ratsmitgliedern unterzeichnet. Diskussionen gab es nur zum Schulträgerausschuss, der weiterhin zwölf Mitglieder hat, die Rat und Schulen zur Hälfte stellen. Für Verwirrung sorgten gegensätzliche Ansichten zur Benennung stellvertretender Ausschussmitglieder. Anders als die Verwaltung, war Karl-Heinz Knodt (CDU) überzeugt: "Ein Ratsmitglied muss nicht von einem Ratsmitglied vertreten werden." Stimmen müsse nur die mindestens 50-prozentige Rats-Besetzung in den von sachkundigen Bürgern unterstützten Ausschüssen. Die wegen einer Gemeinschaft von WG Mertes und WL Weber nur noch fünf Fraktionen kamen jedoch dem Wunsch nach, Rat von Rat und Bürger von Bürger vertreten zu lassen.

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