Rat sagt ja zur Ganztagsschule

KLEINICH. Trotz des noch ungewissen Investitionsvolumens sind die Weichen für eine Ganztags-Hauptschule in Bernkastel-Kues gestellt. Der Verbandsgemeinderat hat den Antrag der Schule für das Schuljahr 2005/2006 einstimmig unterstützt.

Die Kosten für eventuell erforderliche Umbauten an der Hauptschule Bernkastel-Kues, wenn sie denn Ganztagsschule wird, stehen derzeit noch nicht fest. "Das ist schwierig, weil wir die Investitionen noch nicht im Detail abschätzen können", erläuterte Verbandbürgermeister Ulf Hangert dazu. Abgesehen von Veränderungen an älterer Bausubstanz sei zum Beispiel noch unklar, in wie weit eine Neugestaltung des Sanitärbereiches erforderlich sei. Außerdem müssten ein Speiseraum und ein Essensbereich geschaffen werden, wofür später zusätzliches Personal erforderlich sei. Dem gegenüber machte Hangert jedoch auf einen anderen, nicht unwesentlichen Aspekt aufmerksam: "Die Investitionen werden zu 80 Prozent gefördert - hier liegen erhebliche Chancen." Möglichkeiten, die die betroffene Schule nutzen möchte. Schulleiter Dieter Stuff führte dem Rat daher die rein schulische Sichtweise vor Augen. "Wir glauben, dass wir mit einem Halbtags-Angebot nicht mehr alle Schüler erreichen", sagte er. Ein weiterer wesentlicher Punkt seiner Ansicht nach: "Ich denke, dass wir mit einer Ganztagsschule dazu beitragen können, die Chancen unserer Schüler zu verbessern." Den Eltern die Erziehung wegnehmen, wolle die Schule jedenfalls nicht: "Das ist nicht unsere Aufgabe." Den Ausschlag für die Tendenz pro Ganztagsunterricht hatte nicht zuletzt das hohe Interesse der Eltern gegeben, die sich mit etwa 60 Prozent dafür ausgesprochen hatten.Ein Beitrag zur Behebung der Bildungsmisere?

Die Fraktionen sahen das nicht anders und befürworteten einen entsprechenden Antrag für das Schuljahr 2005/2006 einstimmig. "Die CDU steht natürlich hinter diesem Antrag", versicherte Eduard Arens. Es sei zu hoffen, mit dieser Entscheidung einen kleinen Beitrag zur Behebung der offensichtlichen Bildungsmisere im Land zu leisten. Nicht anders der Standpunkt der SPD. Fraktionssprecherin Maria Bölinger verwies auf die Erfolge der Grundschule Kues und die große Nachfrage dort. Da diese Grundschule "aus Platzgründen Kinder abweisen" müsse, sei es wünschenswert, wenn mehr Schulen ein Ganztagsangebot vorhalten würden. Heide Weidemann (Vereinigung Bürger für Bürger) setzt allein deshalb auf Ganztagsunterricht, weil sie sich davon ein stärkeres Bewusstsein der Schüler zu ihrem direktem Umfeld erhofft. Gertrud Weydert verband die Unterstützung der Grünen mit dem Wunsch, ein solches Angebot "möglichst für viele" umzusetzen.

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