Rauch legt Aldi-Filiale einige Stunden lahm

BERNKASTEL-KUES. Erst wies alles auf einen Brand hin. Doch der Rauch in der Aldi-Filiale stammte weder von einem Feuer, noch enthielt er gesundheitsschädliche Stoffe. Trotzdem wurde die Frischware entfernt.

Ein am Vormittag weitgehend leerer Parkplatz vor einer Aldi-Filiale hat Seltenheitswert. Einige Stunden lang sah es am Freitag vor dem Geschäft in Bernkastel-Kues aber genau so aus, denn die Filiale war vorübergehend geschlossen. Ursache war Rauchentwicklung in dem an den Verkaufsraum angrenzenden Lager. Gegen 8.45 Uhr hatten Angestellte den Rauch bemerkt. Sie verständigten die Feuerwehr und schickten die Kunden erst einmal ins Freie. Die Feuerwehr ging zuerst von einem Brand aus. Wehrleute der Stützpunktwehren aus Kues und Noviand betraten mit schwerem Atemschutz das Lager und fanden die Ursache. Aus einem Kühlaggregat trat eine Flüssigkeit aus, die Rauch verursacht, wie er auch bei einem Brand entsteht. Statt Löschmittel einzusetzen, mussten die Wehrleute das Lager nur gut durchlüften. Thomas Edringer, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, und Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, inspizierten anschließend die Räume. Weil der Verkaufsraum zu diesem Zeitpunkt frei von Rauch war, durfte der Markt wieder öffnen. Polizeilich untersagt wurde allerdings der Verkauf von unverpackter Ware aus dem Lager. Unklar war bis dahin allerdings noch, ob das ausgetretene Kältemittel irgendeinen gesundheitsschädlichen Zusatz enthält. Als sich geringe Mengen Rauch auch in den Verkaufsraum drückten, wurde die Filiale um 10.15 Uhr erneut geschlossen. Mittlerweile waren Mitarbeiter der Kältetechnik-Firma und ein Lebensmittelkontrolleur der Kreisverwaltung vor Ort. Der Kontrolleur entschied, dass Frischware (Obst und Gemüse) nur dann weiterhin verkauft werden darf, wenn Aldi durch einen vereidigten Sachverständigen den Nachweis der Unbedenklichkeit erbringt.Ärztliche Untersuchung war nicht nötig

Einige Minuten später kam dann die Entwarnung. "Die Flüssigkeit ist völlig ungiftig", vermeldete Thomas Edringer, als sich die Verantwortlichen Klarheit in der Gefahrenordnung verschafft hatten. Pläne, die Feuerwehrleute ärztlich untersuchen zu lassen, wurden nach Absprache mit dem Dienst habenden Notarzt Roger Neis wieder fallen gelassen. Aldi-Bereichsleiter Hans-Peter Frey beorderte trotzdem einen Chemiker vor Ort. "Wir haben eine soziale Verantwortung gegenüber den Kunden und den Mitarbeitern", begründete er. Auch dieser Sachverständige gab eine Unbedenklichkeits-Erklärung ab. "Danach bestanden seitens der Lebensmittelüberwachung keine Bedenken für das weitere Verkaufen frischer Waren", teilte Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, mit. Der Markt öffnete um 13 Uhr wieder. Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, sagt Kuhnen, habe Aldi aber entschieden, gewisse vorhandene Waren (Butter, Obst und Gemüse) aus dem Verkehr zu ziehen.

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