Rauch legt Büro-Etage lahm

WITTLICH. Glimpflich ausgegangen ist ein Brand am Montagabend bei der AOK in Wittlich, den laut Feuerwehr vermutlich eine heruntergebrannte Kerze ausgelöst hat. Eine aufmerksame Mitarbeiterin, die alleine im Gebäude war, alarmierte die Feuerwehr. Das erste Obergeschoss ist vorerst wegen starker Verrußung nicht nutzbar.

Starker Rauch im Gebäude der AOK erwartete den Löschzug Stadtmitte nachdem als er gegen 17.30 Uhr mit 21 Mann in die Beethovenstraße gerufen wurde. Eine vergessene Kerze soll Schreibtisch und Computerteile in Brand gesetzt haben, so die Feuerwehr. Von Seiten der AOK wird auch ein Kabelbrand nicht ausgeschlossen. Glücklicherweise bemerkte eine Angestellte, die als einzige noch arbeitete, den Rauch und alarmierte über Notruf die Wehr, die das Feuer auf das vorgefundene Ausmaß begrenzen konnte. Allerdings hatte sie mit erheblicher Rauchentwicklung zu kämpfen. Deshalb setzten die Wehrmänner eine Stunde lang zwei Drucklüfter ein, um die empfindliche EDV-Einrichtung vor den Brandgasen zu schützen. Wehrleiter Dietmar Willmroth erklärt: "Das sind große Gebläse, die an die geöffnete Eingangstür gestellt werden. Sie setzen das Haus unter Druck, so dass der Qualm durch die geöffneten Fenster abziehen kann." In der Regel hätten nur große Feuerwehren Drucklüfter, die vor rund zehn Jahren in den USA entwickelt worden seien. Dietmar Willmroth sagt: "Der Laie denkt, dadurch werde das Feuer erst entfacht. Das Problem ist in der Regel jedoch die Verqualmung. Alles ist rabenschwarz. Durch die Gebläse wird die Arbeit der Feuerwehr erleichtert, denn sie kann den Brandherd schneller finden, das Gebäude rauchfrei machen und Schäden durch die aggressiven Rauchgase vermindern." Dies gelte insbesondere bei Bränden, bei denen von außen kein offenes Feuer zu sehen sei. Mit den Drucklüftern habe man in Wittlich seit fünf bis sechs Jahren als damals erste Wehr im Kreis die Drehleiter und ein Löschfahrzeug ausgerüstet. Der Wehrleiter lobt das Verhalten der Mitarbeiterin: "Sie hat schnell reagiert. Sonst hätte sich ein wesentlich größerer Brand entwickelt, denn wir haben offenes Feuer vorgefunden. Das war nicht nur ein Schwelbrand." Werner Gorges, Servicecenterleiter innere Dienste bei der AOK, sagt: "Vier Räume mit acht Arbeitsplätzen müssen hergerichtet werden. Der Kundenverkehr ist sichergestellt, und es sind Ersatzarbeitsplätze geschaffen. Gottseidank haben wir keine Personenschäden, es sind auch keine Akten verbrannt." Eine Fachfirma werde die Räume nun reinigen, dann werde die Gewerbeaufsicht messen, ob sozusagen "die Luft wieder rein" sei. Man rechne damit, dass am Montag wieder in den Räumen gearbeitet werden könne. Insgesamt seien 70 Mitarbeiter bei der AOK in Wittlich beschäftigt.Gut aufpassen und auf Qualität achten

Der Wehrleiter warnt unabhängig davon, was als Brandursache ermittelt wird, auch angesichts der Adventszeit davor, Kerzen unbeaufsichtigt brennen zu lassen: "Eine Kerze kann ausreichen, um ein ganzes Objekt in Mitleidenschaft zu ziehen. Wenn das Feuer der Kerze, die Umgebung in Brand gesetzt hat, dauert es keine zehn Minuten, dann drückt sich der Rauch durch Ritzen ins Haus." Entdeckt man einen Zimmerbrand, solle man sofort die Feuerwehr rufen und unbedingt die Tür wieder schließen. Außerdem sei neben der Grundregel, Kerzen nie "aus den Augen" zu lassen, zum Beispiel beim Kauf von Teelichtern auf Qualität zu achten. Es komme vor, dass sie so heiß werden, dass nicht nur der Docht brenne sondern sich das gesamte Wachs entzünde. Da das Gefährliche bei einem Brand der giftige Rauch sei, der binnen Minuten bewusstlos macht, wird zur Anschaffung von Brandmeldern geraten. www.ff-wittlich.de

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