Raum für die Jugend

KESTEN. (urs) Rote Zahlen beim Forst, Pro und Contra Jugendraum und Ortsbildverbesserungen beschäftigten den Gemeinderat in der Haushaltssitzung.

"Wir müssen mit Ländern konkurrieren, die keine nachhaltige Forstwirtschaft betreiben und ihren Wald zerstören", kommentierte Forstamtsleiter Franz-Josef Sprute den aktuellen Holzmarkt. Ein Problem, das jedoch das Käufer-Verhalten steuere. Im Kestener Forsthaushalt ist zwar zum Teil noch mit einem etwas besseren Ergebnis als erwartet zu rechnen, über den Defizit-Trend tröstet das jedoch nicht hinweg. Dem Minus von 6800 Euro in 2002 werden 2003 voraussichtlich 4000 und 2004 zirka 3000 Euro folgen. Nach heutigem Kenntnisstand. Denn, so Sprute mit Blick auf die befürchteten Borkenkäfer-Schäden: "Wenn gravierende Dinge geschehen, müssten wir eventuell noch mal auf Sie zukommen."Jugendpfleger rät zur Zieldefinition

Nachdem der Rat den Plan 2004 einstimmig abgesegnet hatte, fand auch die Beratung des Forsteinrichtungswerks für die nächsten zehn Jahre einhellige Zustimmung. Im Kestener Forst seien, bis auf kleinere Verbissschäden bei Esskastanien, wenig Schäden zu sehen, informierte Werner Krämer. Bei allem Ärger über nicht in die Gänge kommende Jungpflanzen, sei das aber noch im normalen Bereich. Der Borkenkäferbefall hält sich in Kesten dank des Übergewichtes standortgerechter Bäume in Grenzen. Ein besonderes Augenmerk widmete der Rat einem Antrag der Jugend, die schriftlich um einen Jugendraum gebeten hatten. Jugendpfleger Guido Moll informierte über gute und schlechte Beispiele in der Verbandsgemeinde. Vom Rat selbst sei eine klare Zieldefinition erforderlich. Vordringliche Frage: "Was bringt uns ein Jugendraum und wofür mache ich den?" Ginge es etwa nur darum, die jungen Leute von einem ungern gesehenen Treffpunkt weg zu lotsen, sei das eine ungeeignete Motivation. Wichtig sei auch, "kein vorgefertigtes Nest" zur Verfügung zu stellen, und die Jugendlichen nicht aus der Verantwortung zu lassen. Die Betreuung des Raumes beschränke sich auf "gelegentliches Auftauchen". Ansonsten würden die Nutzer sich selbst verwalten und möglichst mit Eltern-Beteiligung eine Hausordnung entwickeln. Träger des offenen Jugendtreffs sei die Gemeinde. Ein Großteil der Arbeit bleibe am Bürgermeister hängen. Dieser versprach: "Wenn wir die Möglichkeit haben, einen Jugendraum zu schaffen, stehen wir dahinter." Schwierig ist laut Valentin Krämer nur die Frage des Raums. Allerdings gebe es im Ort einen Bauwagen, den bereits erwachsene Kestenern früher wie heute als Treffpunkt nutzten. Mit diesen will Zimmer Kontakt aufnehmen. Weiter informierte der Ortsbürgermeister über eine Anfrage, an Ostern Ritterspiele in Kesten zu veranstalten - kostenneutral für die Gemeinde. Daher war es für den Rat keine Frage, die Genehmigung zu erteilen. Eine ausgiebigere Diskussion erforderte das Mietgesuch für zwei Stellplätze am Gemeindehaus.Tafeln für den Ortseingang

Bisher dort ohne Erlaubnis abgestellte Kühl- und Lastwagen fehlt - seit Aufstellen eines Verbotsschildes - die Berechtigung. Nach eingehender Beratung beschloss der Rat mehrheitlich, einen befristeten Vertrag anzubieten. In die Zukunft Kestens will der Heimat- und Kulturverein mit zwei Ortseingangstafeln investieren. Ein Angebot, für das der Rat sein Einverständnis gab, da er selbst lediglich bei der Errichtung gefragt ist. Ein Schweicher Kunstschmied soll nach einem Entwurf eines ortsansässigen Künstlers zwei Fassböden aus Eisen anfertigen. Zum Aufstellen bedarf es noch einer Baugenehmigung, da die Tafeln 1,5 Meter hoch und einen Meter breit sind und dauerhaft stehen sollen. Außerdem wurde ein neues Ratsmitglied begrüßt: Otmar Junk.

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