Raus aus dem Container

MARING-NOVIAND. Die allgemein rückläufige Entwicklung der Kinderzahlen scheint vor der Doppelgemeinde Halt gemacht zu haben. Nach jahrelanger Raumnot wird dort zur Zeit der Kindergarten erweitert. Der Anbau soll im Mai fertig sein.

Die Zahl der Kindergartenkinder ist landauf landab rückläufig. Meldungen über die Erweiterung eines Kindergartens sind daher momentan eher die Ausnahme. In Maring-Noviand haben die Bürger jedoch seit Jahren auf den im November begonnenen Anbau ihres bisherigen Zwei-Gruppen-Kindergartens hin gearbeitet. Schließlich hatten ihre Kinder wegen des permanenten Platzmangels in dem 1980 erbauten Gebäude sogar schon zeitweise in einen Container ausweichen müssen. Obwohl das, erinnert sich Leiterin Brigitte Thiel, auch seine schönen Seiten hatte, werden Verhältnisse wie diese bald der Vergangenheit angehören. Denn der Anbau, eine Investition von 130 000 Euro, zu der das Land 64 000 Euro beisteuert und der Kreis 36 000, soll schon bis Mai fertig sein. Sobald alles bezugsfertig ist, werden dem Kindergarten konkret für seine dann 66 Kinder zwei neue Räume zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss ist das ein Gruppenraum von 46 Quadratmetern und im Obergeschoss des zweigeschossigen Anbaus ein 16 Quadratmeter großer Raum, der je nach Bedarf flexibel nutzbar ist. Außerdem wird endlich Platz für ein ordentliches Büro sein, auf das sich Thiel freut, sowie ein Raum für Elterngespräche oder das Personal zur Verfügung stehen. Momentan sei halt alles arg beengt, gesteht die Leiterin. Einen Rückzugsraum für Gespräche mit den Eltern, die zeitweise in dem nur für ein Jahr als Gruppenraum genutzten Container stattfanden, gibt es beispielsweise momentan gar nicht. Der gar nicht so unbeliebte Notbehelf Container muss sogar - "zu unserem Leidwesen", so Thiel - mittlerweile als Abstellraum herhalten. Künftig werden dem Haus jedoch völlig andere Möglichkeiten offen stehen. Denn der größere Raum kann als Bewegungsraum genutzt werden und der kleinere als Schlaf- oder Ruheraum. Zusätzliche Pluspunkte des Kindergartens sind seine bereits heute angebotenen langen Öffnungszeiten von 7.30 bis 16.30 Uhr mit den beiden alternativen Mittagzeiten von 12.15 bis 13.30 oder 13 bis 14 Uhr. Zur weiteren Steigerung der Attraktivität gibt es laut Thiel bereits Überlegungen für eine andere Konzeption. Momentan werde bei den Eltern zum Beispiel das Inter-esse an einer Ganztagsbetreuung und an einer Betreuung von Kindern unter drei Jahren abgefragt. "Das Interesse besteht", ist der Ortsbürgermeister überzeugt. Allerdings würden die Gruppen bei einer solchen Konzeption auch wieder kleiner zugeschnitten, die Zahl der Kinder beispielsweise von 25 auf 22 reduziert. Damit hätte die Gemeinde dann wiederum weniger Spielraum. Wichtig sei aber in jedem Fall, dass "auch bei sinkenden Kinderzahlen der Kindergarten in seiner ganzen Größe zweckmäßig genutzt werden kann." Allerdings ist zumindest in den nächsten Jahren von einem Rückgang der Kinderzahlen nichts zu sehen. Im Gegenteil: "Bei uns ist die Zahl der Kinder gestiegen und es kommen gleichbleibend jährlich Kinder nach", freut sich der Ortsbürgermeister. Nach den aktuellen Zahlen werden den Kindergarten 2006 und 2007 jeweils 67 Kinder besuchen. Dabei spielt die Tatsache mit, dass, so Hans-Josef Edringer, immer mehr junge Familien nach Maring-Noviand ziehen. Der Ortsbürgermeister ist daher auch neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen und hält langfristig zum Beispiel die Einrichtung eines Waldkindergartens für denkbar.

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