Raus aus der Illegalität

In Monzelfeld wird schon bald wieder Trickradfahren angesagt sein. Nachdem Jugendliche vor gut einem Jahr ihren illegal erbauten Parcours hatten abreißen müssen, sind sie nun - ganz legal - dabei, einen neuen zu bauen.

 Einige Rampen sind bereits montiert. Doch bis zu der im Frühjahr anvisierten Eröffnung des Monzelfelder „Bikeparks“ gibt es für begeisterte Trickradfahrer wie Florian Schimpgen noch viel zu tun. TV-Foto: Ursula Schmieder

Einige Rampen sind bereits montiert. Doch bis zu der im Frühjahr anvisierten Eröffnung des Monzelfelder „Bikeparks“ gibt es für begeisterte Trickradfahrer wie Florian Schimpgen noch viel zu tun. TV-Foto: Ursula Schmieder

Monzelfeld. Florian Schimpgen macht sich guter Dinge an die Arbeit. In wenigen Wochen sollen Trickradbegeisterte wie er ihre Runden drehen können im neuen Monzelfelder "Bikepark". Dass die jungen Leute ihre ursprüngliche, illegal errichtete Anlage hatten abreißen müssen, nehmen sie gern in Kauf. Schließlich werden sie nun auf einem versicherten Parcours fahren - und das obendrein praktisch kostenlos. "Die Gemeinde stellt das Gelände für einen symbolischen Wert von einem Euro zur Verfügung", bestätigt Monzelfelds Erster Beigeordneter Wolfgang Stein. Außerdem seien die Radsportgruppe nun in den Sportverein integriert und künftige Nutzer der Anlage folglich versichert.Bei der alten Anlage war das nicht der Fall gewesen. Auf dem Areal in Dorfnähe hatten Jugendliche während vier Jahren ohne Genehmigung einen Parcours zusammengezimmert. Dem zuständigen Revierförster war das zwar nicht entgangen. Doch als Mensch mit Verständnis für junge Leute wollte er dem Freizeitspaß keinen Riegel vorschieben. Außerdem sah er keine Gefahr für den Wald, und die Erbauer hatten schwer geackert für die Anlage. Bürgerstiftung vergibt Sonderpreis an Radgruppe

Als Beschwerden von Bürgern eingingen, sah sich die Gemeinde jedoch gezwungen, den Parcours Ende 2006 zu sperren. Die Ratsmitglieder zeigten zwar auch Verständnis. Doch da bei einem Unfall die Gemeinde haftbar gewesen wäre, mussten die Konstrukteure alles abreißen.Rückblickend trauert aber auch Radsportfan Daniel Roos dem nicht nach. Schließlich hat nun alles seine Ordnung. Vor allem sei gut, dass durch die Radsportgruppe Nutzer der selbstgebauten Rampen und Wippen versichert seien. Denn bevor die Anlage freigegeben wird, wird sie von einem Gutachter abgenommen. Seit Ende 2007 ist Roos mit etwa zehn Leuten und vom Sportverein gestellten Schaufeln und Hacken dabei, den Bikepark zu bauen. Dabei verwenden sie teilweise Holz von der ersten Anlage. "Es geht gut voran", freut er sich, dass die Schlechtwettertage ihren Elan nicht allzu sehr ausbremsen. Allerdings motiviert auch die Unterstützung, die sie erhalten. So hat der Sportverein laut Roos die Rechnung für eine Lieferung Holz übernommen. Außerdem hat die Radsportgruppe beim Ideenwettbewerb der "Bürgerstiftung Bernkastel-Kues" einen mit 500 Euro dotierten Jugendsonderpreis erhalten. Und ein Fahrradladen habe sie unterstützt, ergänzt Roos. Das Einbringen von "Motivation und Schweiß" mache ihnen daher nichts aus: "Wir sind ja froh, dass wir das überhaupt machen dürfen." Überhaupt sei es "absolut klasse" gewesen, wie Sportverein, Bürgermeister und Förster damit umgegangen seien. Entsprechend optimistisch sind sie hinsichtlich des Eröffnungstermins, den sei für April oder Mai ins Auge fassen.

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