Realschule frei von Giftstoffen

Der Fall des schadstoffbelasteten Hermeskeiler Schulzentrums sensibilisiert. Auch in der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron gibt es Untersuchungen.

Neumagen-Dhron. (cb) Polychlorierte Biphenyle (PCB): Die giftigen, krebsauslösenden Chlorverbindungen wurden vor einigen Jahren in hoher Konzentration im Schulzentrum Hermeskeil entdeckt (der TV berichtete). Das Gesundheitsamt Trier ließ das Blut der Schüler, auch von Ehemaligen, untersuchen.

Sofort Messungen an der Schule veranlasst



Dabei stellte sich heraus, dass eine ehemalige Schülerin, die bereits seit zwei Jahren die Realschule in Neumagen-Dhron besucht, weiterhin eine sehr hohe PCB-Belastung im Blut aufweist. Dies weise darauf hin, dass sich das Mädchen weiter in stark belasteten Räumen aufhalte.

Deshalb seien, so Christiane Horsch, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, sofort Messungen in der Schule veranlasst worden. "Speziell in den Räumen, in denen sich das Mädchen aufhält." Der Schadstoff-Experte Egbert Adam, der auch in Hermeskeil aktiv war, gab nach der Auswertung Entwarnung. Gemessen worden sei eine maximale Belastung von 57 Nanogramm pro Kubikmeter. Nach den Richtlinien des Bundesgesundheitsministeriums besteht bis 300 Nanogramm kein Handlungsbedarf.

Ab 3000 Nanogramm wird es bedenklich



Ab 3000 Nanogramm werde es bedenklich, ab 9000 Nanogramm drohe die Schließung. In Hermeskeil waren in 15 Räumen Werte von bis zu 10 000 Nanogramm gemessen worden.

"Ich wollte ausschließen, dass unsere Räume an der weiterhin hohen Belastung der Schülerin schuld sind", sagte Christiane Horsch in der Sitzung des Verbandsgemeinderates.

Der Fall habe zur weiteren Sensibilisierung beigetragen. Deshalb schlug Horsch vor, auch die Grundschulen in Piesport, Neumagen-Dhron und Trittenheim auf mögliche PCB-Belastung untersuchen zu lassen. Das soll nicht gleich eine Dauerprüfung sein. Horsch: "Es wäre eine Beruhigung, wenn ein Fachmann mit uns durch die Schulen geht." Dafür sollen Angebote eingeholt werden. Ratsmitglied Wolfgang Arens regte an, in Erfahrung zu bringen, ob auch Behörden mit Rat und Tat und eventuell kostenlos zur Seite stehen können.

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