Regionalisierung kommt gut an

BERNKASTEL-KUES. Der TV lädt in Zukunft regelmäßig Blattkritiker ein, die zu Inhalt und Aufmachung Stellung beziehen. Den Anfang machen drei Prominente aus der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues.

Die Regionalisierung des Trierischen Volksfreunds kommt bei den Lesern gut an. Das ist, natürlich in erster Linie für die Zeitungsmacher, das wichtigste Ergebnis der Blattanalyse, zu der sich am Freitag Theresa Spies, Leiterin der Akademie Kues, Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, und Hermann Lewen, Intendant der Mosel Festwochen, in der Akademie Kues trafen. "Klar strukturiert und gegliedert" sei der TV , sagte Hangert. Er verschaffe sich morgens immer erste einen Überblick ("einmal durchblättern") und gehe dann bei der Lektüre selektiv vor. Der Lokalteil beispielsweise gebe ihm einen guten Überblick über das, was "im Gespräch ist". Außen vor bleiben bei ihm allerdings Tratsch- und Klatschgeschichten und der "Berufssport". Zu dem hat er eine dezidierte Meinung. Dabei gehe es nur noch ums Geld. Spaß, Bewegung und Fitness spielten keine Rolle mehr. Auch die Olympischen Spiele seien nur noch eine "Show, mit der eine Handvoll alter Männer Geld verdient". Den Sport lässt auch Theresa Spies "links" liegen - wohl wissend, dass er für viele Leserinnen und Leser unverzichtbar ist. Ansonsten filtere sie sich heraus, "was mir wichtig ist". Die positiven Aspekte überwiegen, auch wenn ihr manche Bilder zu groß sind. "Der TV ist eine regionale Zeitung, und er soll eine regionale Zeitung bleiben", sagte sie. Als kulturbeflissene Frau lobt sie unter anderem die regionale Kulturseite: "In der Region läuft kulturell sehr viel." Schade sei, dass auf manchen Lokalseiten der Platz oft durch Anzeigen beschränkt sei. Dass Tratsch und Klatsch ihre Freunde haben, machte Hermann Lewen klar: "Meine Kinder schlagen zuerst die Weltseite auf." Auch das Horoskop habe viele Freunde, stelle er immer wieder fest. Im Lokalteil sähe er es lieber, wenn die Gliederung nach Städten wegfalle. Das würde die Leser dazu bringen, nicht nur "ihre" Seite zu lesen. Positiv bewertet er, dass auf den Lokalseiten wieder mehr kommentiert wird. Lewen: "Die Redakteure sollen geistig mitgestalten und Denkanstöße geben." Froh ist Lewen darüber, dass auch die Kulturseiten wieder mehr regionalen Anspruch haben. Für ihn als Kulturmacher ist auch das "Rendezvous" wichtig, weil es auch überregional berichtet. Anfangs habe er dieser Beilage skeptisch gegenüberstanden. Doch er sei eines Besseren belehrt worden. Lewen: "Sie ist sehr gut."

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