Reiler machen gern Theater

REIL. Theaterspielen hat in Reil eine sehr lange Tradition. Seit 92 Jahren gibt es in dem Moselort den Theaterverein "Moselblümchen". Die Aufführungen jedes Jahr zum Jahreswechsel haben fast schon Kultstatus. Zurzeit wird wieder fleißig geprobt.

Wenn Ende des alten und Anfang des neuen Jahres der Theaterverein "Moselblümchen" Reil wieder zu den Aufführungen seines neuen Lustspiels einlädt, ist der Erfolg schon garantiert. Fast alle acht Vorstellungen in der großen Reiler Turnhalle werden ausverkauft sein, weit mehr als 2000 Besucher werden sich an dem Laientheater erfreuen. Die Reiler scheinen das schauspielerische Talent im Blut zu haben. Witzige, ernste und skurrile Figuren tauchen auf der Bühne auf. Ob deftig und derb, dumm und dreist, hochnäsig und arrogant, liebestoll und närrisch oder lieb und empfindsam: Die Akteure verstehen es in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen und mit Mimik und Gestik das Publikum bestens zu unterhalten. Dabei ist Talent allein nicht genug. Viele, viele Proben sind notwendig, bis das Stück sitzt, bis auch hinter den Kulissen alles perfekt organisiert ist. Zurzeit studieren die Laiendarsteller das Stück "Dat Wäiwaduell" ein. Typisch für die Truppe ist, dass sie ein Lustspiel auf Reiler Begebenheiten umschreiben und natürlich auch in Reiler Dialekt vortragen. Eine Molkerei wird zu einer Weinkellerei, ein Bauer zu einem Winzer und so weiter.Gegenseitige Brautschau

Die beiden Spielleiter Theo Greis und Karin Schmitz suchen ein Stück aus und stellen es Ende September den Aktiven vor. Beim ersten Vorlesen des Stückes kristallisiert sich schnell heraus, wer für welche Rolle am besten geeignet ist. In diesem Jahr spielen Jörg Linden und Patrick Burg die Hauptrollen: einen Witwer und seinen Sohn, die beide für den jeweils anderen auf Brautschau sind. Situationskomik und deftige Szenen sind also garantiert. Einige der Schauspieler sind schon viele Jahre dabei. Franz-Heinrich Burg und Gerd Fischer seit 30 Jahren, Elke Henrichs seit 28 Jahren. "Es ist einfach eine klasse Truppe mit einem großen Zusammenhalt. Obwohl es gelegentlich Stress ist, der Spaß und die Freude sind es aber wert", sagt Gerd Fischer. Jörg Linden kommt sogar zweimal pro Woche aus Minheim nach Reil, um an den Proben teilzunehmen. Bis kurz vor Weihnachten muss das Stück sitzen, denn die erste Aufführung ist am Donnerstag, 30. Dezember, um 20 Uhr. Danach folgen bis zum 15. Januar sieben weitere Vorstellungen. Von den 170 Mitgliedern des Theatervereins sind an diesen Tagen neben den Schauspielern noch mehrere Dutzend Helfer im Einsatz. Ohne Bühnenaufbau, Beleuchtung, Technik, Maske, Bewirtung, Kartenverkauf funktioniert das noch so gut einstudierte Stück nicht. Der Verein kann sich stets auf die fleißigen Helfer im Hintergrund verlassen. Der Kartenvorverkauf für das Theaterstück "Dat Wäiwaduell" beginnt am Samstag, 4. Dezember.

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