Reiler wollen Hochwasserschutz

REIL. Die Gemeinde Reil ist besonders vom Moselhochwasser betroffen. Schon bei einem relativ niedrigen Pegelstand wird die Mosel-Uferstraße überschwemmt. Dort stehen nebeneinander eine Reihe von Wohnhäusern, ferner Restaurants, Cafés und Weinstuben. Die Anlieger fordern nun einen Hochwasserschutz.

 Die Mosel überflutet, wie hier im Jahr 2002, häufig den unteren Ortsteil von Reil. Zahlreiche Gebäude sind betroffen. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Die Mosel überflutet, wie hier im Jahr 2002, häufig den unteren Ortsteil von Reil. Zahlreiche Gebäude sind betroffen. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Lieser, Zell, Trarbach, Briedel, Alf und noch einige andere Moselorte verfügen über einen Hochwasserschutz. In Reil hat die Mosel aber weiterhin "freien Eintritt". Das soll sich nach dem Willen zahlreicher betroffener Bürger ändern. Sie haben eine "Anliegerinitiative Hochwasserschutz Reil" gegründet und drängen nun darauf, entsprechende Schutzmaßnahmen für Reil zu prüfen. Bislang haben 90 Bürger die Initiative unterschrieben."Wir müssen zunächst die Fakten zusammentragen"

Im Gemeinderat wurde das Thema kürzlich knapp abgehandelt, mit dem Hinweis von Ortsbürgermeister Artur Greis und Verbandsbürgermeister Otto Maria Bastgen, das man den Antrag der Interessengemeinschaft an die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Regionalstelle Wasserwirschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz weiterleiten werde. Die Gemeinde will nun die Stellungnahme der Behörde abwarten. Diese prüft nun, ob ein Hochwasserschutz für Reil überhaupt zu realisieren ist und welche Dimension er haben müsse. Der Leiter der SGD-Regionalstelle Wasserwirtschaft, Joachim Gehrke, gegenüber dem TV: "Wir müssen zunächst die Fakten zusammentragen." Die SGD werde jetzt noch keine komplette Machbarkeitsstudie erstellen, sondern erst einmal grob prüfen, was in Reil überhaupt möglich sei. Bei einer Realisierung müsse das Verhältnis der Kosten zu den zu schützenden Gebäuden in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Hochwasserschutzmaßnahmen sind Millionenprojekte, die sich "lohnen" müssen. Ob dies in Reil der Fall ist, ist ungewiss. VG-Chef Otto Maria Bastgen geht davon aus, dass der Bau eines Hochwasserdammes - ähnlich wie in Lieser - in Reil kaum zu realisieren ist. Vielmehr käme eine mobile Hochwassermauer in Frage. Sollte die SGD Nord einen Hochwasserschutz für Reil befürworten, werde man, so Bastgen, dies begrüßen. Die VG müsste zehn Prozent der Kosten tragen, 90 Prozent zahlt das Land.

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