Reinschnuppern in die "Rauchfreie Schule"

NEUMAGEN-DHRON. Beim Tag der Offenen Tür in der Friedrich-Spee-Realschule Neumagen-Dhron überzeugen sich Schüler und Eltern vom zeitgemäßen Angebot einer "Rauchfreien Schule".

Einmal im Jahr scheint der Lehrplan der Friedrich-Spee-Realschule Neumagen-Dhron ein wenig in den Hintergrund zu rücken. Statt hinter verschlossenen Türen Denksportaufgaben zu lösen, wuseln scheinbar alle Schüler auf den Gängen herum. Während die einen Plakate aufhängen, bauen andere Info- Stände auf oder richten Essensausgaben und eine Caféteria her. Doch anders als bei einem Schulfest stehen am Tag der Offenen Tür nicht das leibliche Wohl oder der Spaß im Vordergrund. Schüler und Lehrer packen an diesem Tag vielmehr für das gemeinsame Ziel mit an, ihre Schule und das, was dort geboten wird, im besten Licht zu zeigen. Daher haben sie sich teils schon Wochen zuvor ihre Gedanken gemacht, was sie Besuchern an diesem Tag präsentieren könnten. So dürfte das Mathematik-Quiz der 6a ohne reiflich ausgetüftelte Ideen wohl kaum jemanden reizen. Ebenso wären die im Notebook-Klassenraum erstellten Excel-Diagramme ohne eine intensive Vorbereitung sicher kaum vorzeigbar. Mit Fleißarbeit können aber auch die Schüler der 8b an diesem Tag glänzen. Auf riesigen Plakaten haben sich die 13- bis 14-Jährigen mit der "Rauchfreien Schule" auseinander gesetzt. Das Ergebnis sind Sprüche wie "Fängst du an zu rauchen, wirst du keinen Mörder brauchen". Auch der eigens einstudierte "Nicht-Raucher-Rap" hat es in sich, wie der Refrain zeigt: "Kettenraucher, Allesraucher, bald im Sarg und Klappe zu!" Für die Schüler, die mit mehr als 1200 Klassen in Deutschland beim Projekt "Be smart - don't start" dabei sind, sind das nicht nur Worte. "Rauchen ist halt total schädlich", bringt Laura Hoffmann (13) auf den Punkt, warum in ihrer Klasse alle das Projekt gut finden. Aber es habe auch richtig Spaß gemacht. "In unserer Klasse raucht momentan gar keiner", versichert Anja Krämer (14). Die Norm ist das an der Realschule laut Anna Monzel aber nicht: "In der Siebten raucht schon mehr als die Hälfte." In der 8b kommen hingegen auch die Jungs als Nichtraucher gut zurecht. "Das nervt schon morgens an der Bushaltestelle, wenn da viel geraucht wird", sagt Maximilian Gorges (14). Klassenlehrerin Doris Schneider ist froh, dass eine achte Klasse so mitzieht. "Wir haben eine anonyme Umfrage in den Klassen sieben bis zehn gemacht und waren erschüttert, dass so viele rauchen." Dass sich Lehrer und Schüler dem gemeinsam stellen, wird daher langfristig allen zugute kommen. "Die Schule hat einen sehr guten Ruf", sagt Matthias Paulus. Der Berglichter steht mit seiner Frau vor der Wahl der optimalen weiterführenden Schule für den Nachwuchs und hat den Tag der Offenen Tür genutzt, um sich ein besseres Bild machen zu können.

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