Reiter bitten zum gepflegten Tanz

WITTLICH. Aus dem ganzen Bezirksverband Moselland erwartet der Reit- und Fahrverein Wittlich am Wochenende Gäste. Nach 40 Jahren soll es erstmals wieder einen Reiterball geben.

Über Mundpropaganda hat es sich schnell herum gesprochen. Von 250 Karten sind nur noch wenige übrig: Mit der Idee, nach 40 Jahren wieder einen Reiterball in der Stadt zu veranstalten, hat der Wittlicher Reit- und Fahrverein offensichtlich ins Schwarze getroffen. Pressesprecherin Uta Wagner erklärt: "Man sieht sich zwar auf den Turnieren, aber danach gemeinsam einen zu trinken, das hat schwer nachgelassen. Alle müssen ja noch ihre Pferde versorgen und nach Hause fahren." So wird man dann am Samstag im Hotel Lindenhof ab 19 Uhr beim Sektempfang auch nicht in Reiterstiefeln und mit dezentem Pferde-Parfüm anprosten. "Der Ball ist schon etwas Besonderes. Ich denke, ein Abendkleid, das wäre nicht overdressed. Es soll sich ja abheben von den Alltagsdingen, die man sonst so macht. Allerdings Frack und Zylinder, die ja bei der Dressur Pflicht sind, müssen es nicht unbedingt sein. Es ist einfach ein Ball mit Tanzmusik, etwas, was ja etwas aus der Mode gekommen ist", erklärt Uta Wagner. "Man kann sich gesellig im großen Kreis zum Saisonabschluss treffen, auch die, die nicht mehr aktiv sind." Aus Trier, Schweich, Bernkastel-Kues, Daun und Morbach liegen Anmeldungen vor. Dabei sind nicht nur Reiter: "Es muss nicht damit gerechnet werden, dass den ganzen Abend über Pferde geredet wird. Es kommen ja auch Nicht-Reiter. Die können sich auf der Tanzfläche davon überzeugen, dass die O-Beine in den Bereich der Märchen gehören", sagt die Pressesprecherin die sich an ihre Kindheit zurück erinnert: "Der jährliche Reiterball, der gehörte früher ganz normal in jedes Reiterleben. Das ist in dieser schnelllebigen Zeit einfach eingeschlafen." Da nicht nur die Pferde, sondern auch gewisse Hunde typisches Reiter-Attribut sind, erklärt Uta Wagner auf Nachfrage: "Hunde kommen natürlich nicht mit auf den Ball. Und die typischen Jack Russels, das sind einfach kleine, sehr robuste, freche Hunde, die gute Rattenfänger sind." Wird man dann die Reiter an ihren Wagen, etwa Jeeps mit Anhängerkupplung, erkennen? Uta Wagner: "Reiten ist kein Snob-Sport mehr. Ich kenne viele, die sich das Pferd vom Mund absparen. Die haben keine tollen Autos und teure Klamotten." Aber einen wichtigen Hinweis für Nicht-Reiter hat sie noch parat: "In der Reiterei teilt sich das interessanterweise in Dressur- und Springreiter. Erstere trinken lieber Champagner, zweitere eher Bier." Auch gilt übrigens der Glücksspruch "Hals- und Beinbruch" nur fürs Turnier, nicht für den Reiterball. Der Reiterball ist am Samstag, 13. November im Wittlicher Hotel Lindenhof. Ab 19 Uhr ist Sektempfang, später gibt es Tanzmusik und eine große Tombola mit Preisen wie eine Woche Dubai oder Ballonfahrten. Restkarten gibt es im Wittlicher Reiterstübchen bei Rolf Neuerburg, Telefon 06571/20495.

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