"Riesling gegenüber bin ich willenlos"

Traditionell wurde zu Beginn des Erdener Weinfests die Weinprobe im Festzelt zelebriert. Kristina Klaß und "Oberkontrollrat" Albrecht Ehses vermittelten den 380 Weinfreunden Interessantes für Ohr und Gaumen. Die Weinprobe bot einen gebührenden Rahmen für die emotionale Inthronisierung der Ortsweinkönigin Stefanie Faber.

 Zwei Jahre hat Stefanie Faber (Mitte) Erfahrungen als Weinprinzessin gesammelt. In den kommenden zwei Jahren wirbt sie für die Erdener Winzer und deren Produkte. Bei der Krönung erhielt sie von Gebietsweinkönigin Katja Fehres (rechts) die Kette und von ihrer Vorgängerin Anne Schwaab (links) die Krone als äußere Zeichen ihres Ehrenamtes. TV-Foto: Claudia Müller

Zwei Jahre hat Stefanie Faber (Mitte) Erfahrungen als Weinprinzessin gesammelt. In den kommenden zwei Jahren wirbt sie für die Erdener Winzer und deren Produkte. Bei der Krönung erhielt sie von Gebietsweinkönigin Katja Fehres (rechts) die Kette und von ihrer Vorgängerin Anne Schwaab (links) die Krone als äußere Zeichen ihres Ehrenamtes. TV-Foto: Claudia Müller

Erden. Schauen, schnüffeln, schlürfen, schmatzen und schmecken: Den 380 Weinfreunden wurden bei der Weinprobe im Erdener Festzelt für 17 Euro 16 Spätlesen der Erdener Lagen Herrenberg, Prälat und Treppchen kredenzt.Flotte Einschenker der Erdener Jugend servierten ausschließlich Riesling-Spätlesen der letzten fünf Jahre. "Haltbarkeit zeichnet unsere Rieslinge aus", erklärt Kristina Klaß, Gebietsweinprinzessin 2005/2006. Mineralisch strukturiert, spritzig frisch, aromareich und mit einer anregenden Säure fanden die Weine schnell Liebhaber.Fundiert moderierten Kristina Klaß und "Oberkontrollrat" Albrecht Ehses die Weine. Im zeitgemäßen Gewand vermittelten die beiden das Jahr 1775. Seinerzeit kam der Bote Karl verspätet von Fulda zum Schloss Johannisberg in den Rheingau zurück, und die Lese startete um 14 Tage verzögert. Auf dieser Überlieferung fußt das Prädikat Spätlese."Sie leisten eine tolle Aufklärungsarbeit", würdigte Gebietsweinkönigin Katja Fehres die teilnehmenden Erdener und Ürziger Winzer. Allerdings drangen die Kommentatoren angesichts der lückenhaften Technik nicht bis zum letzten Weinfreund durch. So kamen die Genießer schnell in ausgedehnte Gespräche, bis die scheidende Weinkönigin Anne Schwaab ein Machtwort sprach. Der Abschied vom Ehrenamt fiel ihr sichtlich schwer, Freudentränen rannen über ihre Wangen. Nicht anders erging es ihrer Nachfolgerin Stefanie Faber. "Ich freue mich auf die ehrenvolle Aufgabe, die Erdener Winzer und unseren Wein zu repräsentieren", versprach sie.Die eilig gezückten Spitzentücher des Oberkontrollrats trockneten die Freudentränen der Majestäten. Der Musikzug der Deutschherren Rachtig begleitete die emotionale Krönung und spielte "Ein Prosit der Gemütlichkeit".Trocken, halbtrocken, feinherb oder restsüß - für jeden Geschmack hatten die Erdener Winzer die passende Spätlese parat. "Die Weinprobe auf einer Qualitätsstufe finde ich sehr spannend", fand Dorothee Comes aus Trier, allerdings "ist die Moderation leider etwas untergegangen". "Wir haben zwar die Probe mitbekommen, aber nicht das Event", bedauerte Anne Kappes-Horne aus Zeltingen-Rachtig.Die Laune im Zelt ist gut, begeistert stimmten die Winzer in den Schlusssong ein: "Er hatte Klasse, gar keine Frage - Riesling gegenüber bin ich willenlos."Traditionell wurde nach der Probe ein Publikumswein gewählt. Einstimmig war das Votum: eine Erdener Riesling Spätlese.

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