Riesling mit allen Sinnen erfahren

TRABEN-TRARBACH. Rund 50 Gäste nahmen an der Ecovin-Jungweinprobe in Trarbach teil, zu der 20 Ökoweine im Wechsel mit sieben Leckerbissen gereicht wurden.

 Hier wird gründlich geschlürft und geschmeckt: Die Gäste testen Ökorieslinge bei der Ecovin-Jungweinprobe.Foto: Ursula Schmieder

Hier wird gründlich geschlürft und geschmeckt: Die Gäste testen Ökorieslinge bei der Ecovin-Jungweinprobe.Foto: Ursula Schmieder

"Dem Riesling so eine Würzigkeit zu verleihen, das schafft nur die Mosel", kommentierte Dr. Steffen Michler. Zu dieser Beurteilung hatte den Sinnesphysiologen die "Schieferblume" angeregt, ein trockener Riesling Qualitätswein des Kinheimer Weingutes Rita und Rudolf Trossen.Michler hatte mit Sensorikexperte Martin Darting die Begleitung der Ecovin-Jungweinprobe in Trarbach übernommen. Die Aufgabe der Fachleute vom Bad Dürkheimer "Dar Vino, Haus der guten Weine" war, den Gästen die Feinheiten der Wein-Sensorik, der Prüfung eines Weins mit den menschlichen Sinne, näher zu bringen. Entgegen landläufiger Kritik, betonte Darting zum Thema "Vom Schiefer und seinen Weinen": "Rieslingweine von der Mosel sind nicht sauer!"Eingeladen zur ersten öffentlichen Präsentation ökologisch erzeugter Moselweine des Jahrgangs 2002 hatte Ecovin Mosel-Saar-Ahr. Rund 50 Weinliebhaber waren zur Jungweinprobe mit "kulinarischen Köstlichkeiten" von Ralf Schmidt, Ürziger Würzgarten, gekommen. Treffpunkt war die Wildbad Wein Handelsgesellschaft. Die renovierte Kellerei der Jahrhundertwende bietet einen stimmigen "Wein und Gourmet Festival"-Rahmen.Gereicht wurden 20 vorverkostete Weine von 14 Weingütern. Die Palette reichte vom "transparenten, trockenen Kabinett" bis zu "raffiniert verspielten edelsüßen Auslesen". Zur Intensivierung des Geschmackserlebnisses bereicherten sieben Leckerbissen wie "Tomate auf Wildkräuter-Pesto" den Abend. Selbst Öko-Weinhändler Karl Moog - seit 15 Jahren im Geschäft - hatte an einer Verkostung mit solch einer Riesling-Auswahl bisher nicht teilgenommen. Ein einmaliger Genuss auch für Christoph Pfalz. Er ist Kunde des Weingutes Peter Mentges und weiß, was er will: "Seit 20 Jahren kaufe ich nur noch ökologische Weine." Was aus Sicht von Mit-Veranstalter Rudolf Trossen verständlich ist. Als er 1978 auf dem vom Vater übernommenen Winzerbetrieb mit einer biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise begann, war er noch einer der Ersten gewesen. "Damals war Öko noch kein Thema." Da der gelernte Winzer schon immer "eine psychische Abneigung gegen konventionelle Spritzmittel" hatte, entsann er sich der großväterlichen Erfahrungen mit Kupfer und Schwefel. Nach und nach testete er Pflanzen und Kräuter aus, um so die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Seine Erträge heute liegen auf dem Niveau qualitätsorientierter Weinbaubetriebe.

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