Römerschiff, "Bungert" und Enschenmühlerweg

NEUMAGEN-DHRON. Das neuerliche Loch im Haushalt kann Neumagen-Dhron nicht ausbremsen. Schließlich wird die Gemeinde für ihr Parade-Projekt, den Nachbau des Römerweinschiffes, vorwiegend in Form von Holz zur Kasse gebeten.

Drei Projekte prägen den Haushalt der Gemeinde Neumagen-Dhron - der Nachbau des Römerweinschiffes, das Baugebiet "Bungert" im Ortskern und der Ausbau des Enschenmühlerweges. Für das Weinschiff hat die Gemeinde eine Vorabgenehmigung und erwartet in den nächsten Tagen die schriftliche Zusage der EU-Fördermittel. Den Weinort wird dieses Projekt nur geringfügig belasten (siehe Haushalt in Zahlen). Deutlich tiefer muss Neumagen-Dhron für Baugebiet und Straßenausbau in die Tasche greifen. Allerdings kommen 90 Prozent der 250 000 Euro Erschließungskosten für das Neubaugebiet "Bungert" wieder über Erschließungsbeiträge zurück. Außerdem hat die Gemeinde die Chance, über den Verkauf der zentral im Ortsteil Neumagen gelegenen baureifen Grundstücke ihren Haushalt zu sanieren. Und der hat es bitter nötig. Drückt den Ort doch ein Defizit von 350 000 Euro, das aber etwa zur Hälfte von Altlasten aus dem Jahr 2004 herrührt. Mit einer solchen Vorbelastung sei es natürlich unwahrscheinlich, einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können, kommentiert Edmund Gansen von der Verbandsgemeindeverwaltung. Auch Ortsbürgermeister Willi Herres sieht an dem aktuellen Zahlenwerk wirklich "nichts Rühmliches". Doch die Gemeinde befinde sich bedauerlicherweise "in bester Gesellschaft". Problematisch für Neumagen-Dhron sei, dass der Ort mit seinen mehr als 2400 Einwohnern aus mehreren Teilen bestehe: "Wir haben in diesem Dorf alles dreifach." Und der "allergrößte Batzen" der Ausgaben sei ja nun einmal verpflichtend. Am deutlichsten zeigt sich das daran, dass der Gemeinde von 1 144 500 Euro an Einnahmen aus Steuern und Zuweisungen nach Abzug der Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde noch keine 200 000 Euro mehr bleiben. Dennoch ist laut Herres in den vergangenen Jahren "unwahrscheinlich viel im Ort geschehen". Als Beispiel nennt er die Jugendscheune in Dhron. Ohne die Bereitschaft der Bürger, Vorhaben mit Spenden und durch tatkräftiges Zupacken zu unterstützen, wäre vieles gar nicht mehr möglich. Die komplett über Spenden finanzierte Sanierung der Bildstöcke in Neumagen - immerhin 12 000 Euro - oder die Renovierung der Kapelle in Papiermühle seien da nur zwei Beispiele (Zu den übrigen Punkten der Gemeinderatssitzung folgt ein separater Bericht).

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