Römerstraße wird realer

TRIER. Vom Glanz der Landesausstellung "Konstantin 2007" soll nicht nur Trier allein profitieren. Eine "Straße der Römer" soll außgewählte römische Denkmäler in der Region miteinander verbinden und damit Gemeinden an der Mosel, in der Eifel und im Hunsrück auf den Radar der "Konstantin"-Besucher rücken. Das Projekt macht Fortschritte.

2007 wird Konstantin wieder über Trier herrschen. Der spätrömische Kaiser (306 bis 337) ist das zentrale Thema der ersten Landesausstellung seit 1992. Diese Präsentation ist auch der offizielle Beitrag des Landes Rheinland-Pfalz zum überregionalen Gesamtkonzept der Kulturhauptstadt Luxemburg 2007.Die Ausstellung ist nach der Landesgartenschau mit ihren 723 000 Besuchern das nächste Großprojekt, das Menschenmassen anziehen soll. Die Stadt ist vorbereitet: Das Rheinische Landesmuseum wird nach der Sanierung die Gestalt Konstantins präsentieren, das Dom- und Diözesanmuseum wird sein Verhältnis zur Kirche beleuchten, das städtische Museum widmet sich nach einem 9,7 Millionen Euro teuren Umbau seiner Wirkungsgeschichte im Mittelalter (der TV berichtete).Es soll jedoch verhindert werden, dass sich – wie im Fall der Landesgartenschau – alle Augen nur auf Trier allein richten. Hier kommt die "Straße der Römer" ins Spiel. Dahinter verbirgt sich ein Konzept zur Verbindung und einheitlichen Präsentation ausgewählter römischen Bodendenkmäler außerhalb Triers, die ebenso wie die drei Museen die Aufmerksamkeit der für 2007 erwarteten Besucher erregen sollen. Auf diese Weise können Städte und Gemeinden zwischen Eifel und Hunsrück, die sehenswerte römische Hinterlassenschaften vorweisen können, von "Konstantin 2007" profitieren.Die Initiative Region Trier (IRT) hatte die Diskussion um eine "Straße der Römer" bereits vor mehreren Monaten angestoßen, doch eine erste Präsentation und Diskussion ließ viele Fragen offen. Wer entscheidet, welche Denkmäler zur "Straße der Römer" gehören sollen? Wer plant die einheitliche Präsentation? Und vor allem: Wer finanziert diese Idee?Mittlerweile ist die Römerstraße wesentlich konkreter geworden. Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Moselland-Touristik, erläutert im Gespräch mit unserer Zeitung den aktuellen Stand der Dinge."Wir haben ein Konzept für die Straße der Römer erstellt, das in den Räumen Eifel, Mosel und Hunsrück umgesetzt werden kann", sagt die Tourismus-Expertin. Auch das Saarland und Luxemburg sind mit im Boot. "Das Angebot beruht auf den historischen Strukturen und Römerstraßen", sagt Winkhaus-Robert. Erfreulich: Das Konzept ist komplett fertig."Das wird natürlich Geld kosten", räumt die Geschäftsführerin ein. Die Verhandlungen mit den Partnern laufen: Die Moselland-Touristik will die "Straße der Römer" gemeinsam mit der Eifel-Tourismus GmbH, der Hunsrück Touristik GmbH und der Tourismus-zentrale Saarland realisieren. Mit potenziellen Luxemburger Partnern gibt es morgen ein Gespräch.Welche Denkmäler werden zur "Straße der Römer" gehören und welche nicht? Winkhaus-Robert: "Wir haben eine Bestandsaufnahme von allem, was römisch ist. Die letztendliche Auswahl wird eine Jury aus Fachleuten treffen." Dazu sollen Experten aus Museen und Historiker gehören. Diese Auswahl steht noch bevor.Die "Straße der Römer" soll "Konstantin 2007" überdauern, sagt Sabine Winkhaus-Robert. "Wir wollen ein nachhaltiges Angebot schaffen, von dem die gesamte Region lange profitieren soll." Dieses Angebot könnte mit Attraktionen wie "Brot und Spiele" belebt werden. Auch Triers Vorzeige-Erlebnisführer, Gladiator Valerius und Tribun Mallobaudes, könnten auf der "Straße der Römer" marschieren.Der IRT-Beiratsvorsitzende Hans-Hermann Kocks bestätigt, dass die Römerstraße der Realität deutlich näher gerückt ist. "Das wird ein Gewinn für die gesamte Region."

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