Rosarot statt getrübter Aussichten

WITTLICH. (red/sos) Gute Nachrichten von der Stadtverwaltung. Sie registriert Geschäftsübernahmen statt Leerständen. Das bedeutet: Die Situation des Einzelhandels in der Stadt hat sich entspannt.

Der Fachbereich III - Wirtschaftsförderung und Marketing unter Leitung von Leo Kappes - ist Ansprechpartner der Verwaltung beim Thema "Einzelhandel". Dessen Situation versucht man, mit Stadtrat und Stadtmarketingverein zu begleiten. Generell meldet jetzt der Fachbereich, die Stadt habe zwar die allgemeine "Entwicklung des Handels zur Grünen Wiese hin, verbunden mit der Aufgabe von Geschäften in der Innenstadt und einer massiven Kaufkraftverlagerung zu verkraften." Zahlen wie 20 Leerstände bei 130 Einzelhandelsgeschäften im Stadtkern sowie sich abzeichnende Geschäftsaufgaben hätten noch vor wenigen Monaten bei den für das Stadtmarketing Verantwortlichen "für eine angespannte Stimmung" gesorgt. Doch habe sich das Blatt gewendet, es herrsche nun "ein ganz anderes, und zwar positives Stimmungsbild". Signale für eine Trendwende sieht die Verwaltung in Neueröffnungen, Geschäftsübernahmen und Anfragen für Geschäftsräume. Das mache Mut für die Zukunft. Am Beispiel Pariser Platz listet man auf: Der neue Spielwarenladen "Spiel(t)raum". Dadurch ergänzten Konrad Bungert mit seiner Frau Ruth die breite Angebotspalette in der Innenstadt. Die Umwandlung des Café Weinsberg zur "Subway"-Filiale, die zur einer der weltweit größten Sandwich-Franchise-Kette zählt. Die Fortführung der Buchhandlung Nels durch die neue Geschäftsführerin Sabine Eifel. Die Eröffnung eines Gastronomiebetriebs Ende Juli mit Imbiss und eines kleinen Cafés plus eines Fingernagelstudios im Herbst. Auch in der Burgstraße erkenne man den Aufwärtstrend: Die Wiedereröffnung der Buchhandlung Rieping, durch Michael Scheid (früher: "Trierer Tor"). Die Neueröffnung eines Gemüseladens in einem früheren Leerstand sei ebenfalls ein positives Signal, denn "sich als Unternehmer mit einem solchen Wagnis in eine autofreie Zone zu begeben, spricht deutliche Worte für den Standort". Die Übernahme der Buchhandlung Fischer-Weins durch das Traditionsunternehmen Stephanus. Weiter sei der Bestand eines Schuhhauses, das wegen gesundheitlicher Probleme des Inhabers geschlossen werden musste, durch eine Übernahme gesichert. Somit hätte der Generationenwechsel "an einigen Stellen bereits hervorragend funktioniert". Zwar habe der Ruf der Innenstadt als Standort des Facheinzelhandels mit hoher Qualität durch die Schließung Inhaber geführter Traditionsunternehmen gelitten. "Innenstadt auf dem besten Weg"

Jetzt gelte: "Mit einer Bewegung, wie sie in den vergangenen Monaten erkennbar ist, ist die Wittlicher Innenstadt auf dem besten Weg, ihrem langjährigen ausgesprochen guten Ruf wieder gerecht zu werden." Aus Sicht der Verwaltung sind mögliche Ursachen: die "starken und zielorientierten Bemühungen des Vereins Stadtmarketing Wittlich", die "gute und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Stadtverwaltung", das Leerflächenmanagement, das auf "konstruktives Zusammenwirken zwischen Stadt, Verein, Immobilienunternehmen und Hauseigentümern aufgebaut werden konnte", die Anpassung von Mietforderungen an die Marktsituation und nicht zuletzt, dass "Einzelhändler wieder Vertrauen in den Standort gewonnen" und Mut zu Investitionen hätten. Zwar sei "die Talsohle durchschritten", aber "nach wie vor ist die Lage in der Innenstadt angespannt", es gebe "relativ viele Leerstände". Jetzt müssten "eine Verbesserung der Kundenbetreuung und der Serviceleistungen den positiven Trend verfestigen." Man sei "guter Dinge" und weiter: "Beschlüsse zur Lösung der Verkehrsfragen, zur besseren Erreichbarkeit der Stadt, zur Vermarktung interessanter Ansiedlungsflächen stehen an, sie werden den Trend unterstützen und zur Konsolidierung des innerstädtischen Einzelhandels beitragen."

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