Roter Teppich für die Fußballfans

EISENSCHMITT. In Eisenschmitt an der Salm wird die Fußballweltmeisterschaft vorbereitet. Ein drei Kilometer roter WM-Teppich entsteht in der Kokosweberei Schär.

Die Farbe Rot bedeutet normalerweise im Fußball nichts Erfreuliches. In Eisenschmitt an der Salm und in der Westfalenmetropole Dortmund ist das anders. Dort wird das Rot gerne gesehen. Und das mit zunehmender Begeisterung. Die Kokosweberei Schär aus Eisenschmitt ist seit Wochen in das WM-Geschehen eingebunden. Keine Angst - der neue FIFA-Fußball wird weiterhin aus Leder gefertigt und auch die Netze an den Toren entstehen nicht aus Kokosfasern. Aber ein Superlativ bisher nicht da gewesener Art entsteht an der Salm anlässlich der Fußball-WM. Exklusiv für die Weltmeisterschaftsgäste rollt Dortmund den "roten Teppich" aus - und das im wahrsten Sinne des Wortes. 2500 Meter lang wird der Wegweiser von der Innenstadt bis zum Westfalenstadion. Fans, die von der Stadt aus den Weg ins Stadion nehmen, werden auf der Dortmunder "Hohen Straße" wie Stars das Gefühl genießen können, auf dem roten Teppich zu schreiten. Die Hohe Straße ist die Fußgänger-Hauptverbindung zwischen Stadt und Stadion. Strapazierfähig muss der "Rote Teppich" sein, stückweise auswechselbar, ohne dass die Optik leidet, schwer entflammbar, antistatisch, rollstuhlfest, abwaschbar, wasserdurchlässig - kurz: einzigartig. Das waren die Anforderungen an das erlesene Stück. Materialprüfungen ergaben: Kokos muss her.Überstunden für rechtzeitige Produktion

Und so landeten die Dortmunder in Eisenschmitt bei der Kokosweberei Schär. Die Maschinen rattern in den Produktionshallen an der Salm. Überstunden sind angesagt, um den 2,5 Kilometer langen Teppich rechtzeitig fertig zu stellen. Der WM-Teppich besteht aus 100 Prozent reiner Kokosfaser, umweltverträglich und wetterbeständig, so Georg Fritzsche, Inhaber der Weberei. Das Rohgarn wird aus Indien geliefert, in Eisenschmitt gefärbt, verspult, gewebt und konfektioniert. Geliefert wird in Ballen zwischen 20 und 40 Meter Länge und einer Breite von 1,50 Meter. Die Teilstücke, zusammen fast 4500 Quadratmeter mit einem Gewicht von neun Tonnen, werden in der Fußgängerzone festgetackert. "Hinzu kommen Sonderbestellungen vieler Kaufhäuser," so Georg Fritzsche. Diese wollen vom roten Fußballteppich Abzweigungen zu ihren Warenhäusern erhalten. So stehen die Maschinen noch lange nicht still in der Kokosweberei Schär in Eisenschmitt.

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