Ruder-Brüder eng vereint

Drei Wochen nach den Spielen in Peking ehrte die RG Zeltingen den aus ihren Reihen stammenden Olympia-Teilnehmer Jost Schömann-Finck und dessen Bruder, Vizeweltmeister Matthias, mit einem Empfang im renovierten Ruderhaus.

Zeltingen-Rachtig. (teu) Aus der Nummer (oder besser aus dieser Hose und diesem T-Shirt) kommen Matthias und Jost Schömann-Finck nicht mehr raus. Was sich in den vergangenen Jahren abzeichnete, manifestierte sich beim Empfang des Olympia-Teilnehmers (Jost) und des Vizeweltmeisters (Matthias) im renovierten Bootshaus der Rudergesellschaft Zeltingen (RGZ): Die Brüder gehören in ein Boot.

Damit sich die Wege der beiden nie mehr trennen, entwarfen Pia Goss und Irmhild Lamberty einen speziellen Trainingsanzug - einen Anzug für zwei. Mit nur drei Hosenbeinen und an der Brust zusammengenähten T-Shirts. Damit Jost und Matthias Schömann-Finck in Zukunft jeden Schritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London 2012 zusammen und nebeneinander machen.

"Beim Rudern sitzen wir aber hintereinander", protestierte Matthias Schömann-Finck, stieß bei Pia Goss und Irmhild Lamberty mit seinem Einwand aber auf taube Ohren.

Dass der gemeinsame Weg zu den Olympischen Spielen für die Brüder in diesem Jahr abrupt endete, daran erinnerten die Eltern Marlene und Stefan Schömann-Finck, in Personalunion RGZ-Vorsitzender und -Schriftführerin. "Die Schlagzeilen lesen sich in der Zeitung immer so einfach: Jost fährt zu den Olympischen Spielen, Matthias Vizeweltmeister.

Aber es steckt so viel dahinter", erzählte die Mutter von den Entbehrungen, die ihre Söhne auf sich nehmen, um ihre Ziele zu erreichen.

Verzicht werden Jost und Matthias Schömann-Finck auch in den kommenden vier Jahren üben: "Nach dem Erlebnis Peking ist London 2012 ganz klar das Ziel", sagt Jost Schömann-Finck trotz der Enttäuschung von Peking. Der 25-Jährige erkrankte in China und musste nach dem Vorlaufsieg mit dem deutschen Leichtgewichts-Vierer aufs Halbfinale verzichten. Sein Bruder Matthias war bereits im Februar aus beruflichen Gründen und wegen Differenzen mit den Trainern aus dem Olympia-Projekt ausgestiegen. Im nicht-olympischen Leichtgewichts-Achter gewann er dafür WM-Silber.

In vier Jahren soll es noch besser klappen, und der ganze Sportkreis kann, wie es der zweite Vorsitzende Günter Wagner schon in diesem Jahr beobachtete, wieder mitfiebern.

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