SPD-Chefs: Schuld war der Bundestrend

Wohl eher der Bundestrend ist nach Ansicht der SPD-Chefs in der Region Grund für das schlechte Abschneiden Elke Leonhards als SPD-Direktkanidatin im Wahlkreis Bitburg. Für 2013 wird ein Kandidat mit Zukunftsperspektive gesucht.

Wittlich/Bitburg/Daun. "Für die Zukunft wird es darauf ankommen, einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden, der überzeugend eine Zukunftsperspektive verkörpert." Das ist das Resümee, das die Kreischefs der SPD aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem Landkreis Vulkaneifel sowie dem Landkreis Bernkastel-Wittlich nach der bisher letzten Bundestagswahl ziehen.

Denn am 27. September war kein guter Tag für die Sozialdemokraten. Nicht auf Bundesebene und besonders nicht in Eifel, an der Mosel und im Hunsrück. Nur relativ wenige Wähler erwärmten sich für die SPD.

Und im Vergleich noch weniger Menschen dafür, Elke Leonhard als Direktkandidatin in den Bundestag zu entsenden. 12,3 Prozent weniger Erststimmen erreichte die Manderscheiderin (24,1 Prozent), die bereits von 1990 bis 2005 im Bundestag gesessen hatte, im Wahlkreis Bitburg im Vergleich zu 2005.

Und das, obwohl sich mit Patrick Schnieder ein neuer Mann für die CDU um das Direktmandat bewarb. Bei den Zweitstimmen lag der Rückgang der SPD bei 10,9 Prozent.

Zum Vergleich: Marcus Heintel, Direktkandidat für die SPD im benachbarten Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück kam auf 23,7 Prozent, neun Prozentpunkte weniger als 2005. 9,8 Prozentpunkte weniger erreichten die Sozialdemokraten bei der Zweitstimme. Er hatte sich erneut vorgenommen, Peter Bleser das Direktmandat abzujagen.

In einer gemeinsamen Antwort auf eine TV-Anfrage teilen Astrid Schmitt, Monika Fink und Dieter Burgard mit, dass sich nicht die Frage stelle, ob Elke Leonhard die richtige Kandidatin gewesen sei. Schließlich sei sie von der Mehrheit der Delegierten auf der Bundestagswahlkonferenz nominiert worden.

SPD verteidigt Nominierung Leonhards



In Bitburg hatte sich Ende November 2008 Elke Leonhard (60) im zweiten Wahlgang gegen ihren Konkurrenten Jens Jenssen (30) aus Daun durchgesetzt.

Im ersten Wahlgang war zuvor Nico Steinbach (25) aus Oberweiler gescheitert.

Das Abschneiden Leonhards machen die Kreischefs vor allem am bundespolitischen Trend fest. Sie sagen jedoch aus: "Manch ein Wähler hat sich vielleicht auch gewünscht, dass die SPD einen jungen Kandidaten ins Rennen schickt, und in ihr vielleicht nicht die Zukunftsperspektive gesehen", heißt es.

Trotz dieser Einschränkung sind Burgard, Fink und Schmitt der Ansicht, dass das für den Wahlkreis Bitburg praktizierte Auswahlverfahren absolut richtig war. Die SPD habe auf eine transparente und offene Form der Kandidatennominierung gesetzt.

Alle SPD-Mitglieder im Wahlkreis seien eingebunden gewesen. Die Form der Kandidatenfindung sei sicher nicht das Problem.

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