Sänger mit eigenem Wingert

PIESPORT. Mit 350 Gästen feierte das Piesporter "Männerquartett Eintracht 1924 mit Frauenchor" seinen 80. Geburtstag.

Zum 80er Jubiläum erfreuten die zehn Gast-Chöre und das örtliche Mandolinen-Orchester ihre Gastgeber mit durchweg gelungenen Auftritten. "Sie waren alle gut - wenn man einen heraushebt, wäre das nicht in Ordnung": So lautet die positive Bilanz von Marianne Seibel, der Vorsitzenden des Piesporter "Männerquartetts Eintracht 1924 mit Frauenchor". Die Sänger aus den Nachbargemeinden hatten für diesen Abend Stücke von beachtlicher Bandbreite eingeübt.Volksmusik-Potpourri: Der ganze Saal stimmt ein

So trug der Frauen-Schubertchor Wintrich unter anderem Franz Schuberts stimmungsvolles "Abendrot" vor, der Frauenchor Cäcilia Rachtig dagegen ein schwungvolles "Horch, was swingt von draußen rein". Der Männergesangvereins (MGV) Klausen mischte das Programm mit "Wo mag denn nur mein Christian sein" humorvoll auf, ehe der Frauenchor Neumagen-Dhron mit "Der liebe Gott geht durch den Wald" und der MGV Eintracht Dhron mit einem "Kosakenliedchen" beeindruckten. "Freude und Freunde" hatte der MGV Dörbach mit gebracht, während der Gemischte Chor Minheim ein Loblied auf die schöne Gestalt einer "Jungfrau" sang. Abgerundet wurde der Abend durch Klassiker wie "Kein schöner Land" oder "Im schönsten Wiesengrunde", mit denen die Männergesangvereine Cäcilia Piesport und Horath ihren Sangesfreunden eine Freude bereiteten. Den "Evergreens" gelang dies mit einem Volksmusik-Potpourri, das sie zum Ausklang des Abends zusammen gestellt hatten. Ein Querschnitt, in den der ganze Saal mit rund 350 Gästen einstimmte, wobei die eine oder andere Textunsicherheit nicht weiter ins Gewicht fiel. Eine Zugabe des Orchesters war daher unumgänglich. Angesichts der gekonnten Darbietungen war Jürgen Schmitt vom Sängerkreis Bernkastel-Wittlich beeindruckt. Mehr als einen Beitrag kommentierte er mit einem anerkennenden "Bravo" oder einem Lob in Richtung Chorleiter. In seiner Begrüßung hatte der Bernkastel-Kueser die Musik als Ausdruck der Freude bezeichnet. Die Frage, "was wäre das kulturelle Leben einer Gemeinde ohne die Musik- und Gesangvereine?" beantwortete er gleich selbst mit: "inhaltsleer und fade". Das 1924 begründete Männerquartett hatte 1991 fast vor dem Aus gestanden.Frauen sichern Existenz des Männerquartetts

Wegen rückläufiger Mitgliederzahlen hatten die Sänger sich jedoch zu einem Zusammenschluss mit dem Frauenchor entschieden und so die weitere Existenz des Vereins gesichert. Abgesehen vom Singen pflegt das Männerquartett mit Frauenchor einen eigenen Weinberg. Wohl den einzigen an der Mosel, der nur per Boot zu erreichen ist, wie Vorsitzende Seibel annimmt. Für den Ausbau des Weines ist ihr Vorgänger, Winzer Walter Brauer, verantwortlich. Die Goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes erhielten für 50 Jahre Singen: Alfons Esseln, Oswald Pauly und Karl-Heinz Philipps. Die Goldene Ehrennadel des Sängerbundes Rheinland-Pfalz für 40 Jahre Singen erhielten: Hans-Peter Arens, Heinz Bottler und Wilfried Hardt. Heinz Güldner erhielt für 25 Jahre die Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes. Der Verein würdigte das Engagement der Sänger zudem mit einem Panorama-Bild der Gemeinde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort