Saison in Traben-Trarbach hat stark begonnen

Ein deutliches Plus bei den Übernachtungszahlen in der Stadt und Verbandsgemeinde Traben-Trarbach weisen die Zahlen des Statistischen Landesamtes Bad Ems aus. Von Januar bis März 2008 betrug die Zunahme 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten machen der Branche zu schaffen.

 Spaß im Urlaub: Leo und Miriam Kemp aus Groningen (Niederlande) genießen auf einer Terrasse in Traben-Trarbach Wein, Speisen und den schönen Blick auf die Mosel. TV-Foto: Winfried Simon

Spaß im Urlaub: Leo und Miriam Kemp aus Groningen (Niederlande) genießen auf einer Terrasse in Traben-Trarbach Wein, Speisen und den schönen Blick auf die Mosel. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. "Bis jetzt läuft die Saison erstaunlich gut." Achim Nehrenberg, Leiter der Tourist-Information Traben-Trarbach, hat die Zahlen des Statistischen Landesamtes Bad Ems auf den Tisch bekommen, und diese sind für die Stadt und die VG Traben-Trarbach sehr erfreulich. In den ersten drei Monaten des Jahres meldeten die Beherbergungsbetriebe 24,4 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahres-Zeitraum. Die Zahl der Übernachtungen stieg von 17 366 um 4226 auf 21 592. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass nur Betriebe mit mehr als acht Betten die Zahlen melden müssen. Auch für die VG Traben-Trarbach sieht es gut aus. Hier konnten die Übernachtungszahlen in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 20 Prozent auf 26 538 gesteigert werden. Bestätigt wird dieser Trend von den Buchungsumsätzen der Tourist-Information Traben-Trarbach. Ausgewertet wurde der Zeitraum 1. Januar bis 19. Juni 2007 und 1. Januar bis 19. Juni 2008. Im Vorjahr betrug der Umsatz in dieser Zeit 81 116 Euro, in diesem Jahr 115 985 Euro. Das entspricht einer Steigerung um 43 Prozent. Auffallend ist, dass die Internet-Buchungen besonders stark zulegten, und zwar um 57,4 Prozent. Diese positive Entwicklung bestätigen auch Matthias Ganter vom Hotel Bellevue und Stefanie Lahm vom Parkhotel Traben-Trarbach. Beide führen den guten Jahresbeginn vor allem auf die Zunahme der Gäste zurück, die über den Flughafen Hahn an die Mosel kommen. Im Bellevue kommt die Besonderheit hinzu, dass hier die Piloten von fünf Airlines absteigen. Trotz der sehr guten ersten Jahreshälfte blicken nicht wenige Hoteliers, vor allem aber die Gastronomen, sorgenvoll in die Zukunft. Grund sind die in den vergangenen Monaten sehr stark gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise. Diese lassen den Deutschen immer weniger Geld in der Tasche - Geld, das sie sonst für eine Urlaubsreise ausgeben. Wie sich die stark gesunkene Kauflust der Verbraucher auf den weiteren Verlauf der Tourismus-Saison auswirkt, weiß so recht noch niemand - zumal immer mehr Urlauber sich erst kurzfristig für einen Aufenthalt in der Region entscheiden. Matthias Ganter rechnet mit einem doppelten Effekt. Urlauber aus der näheren Umgebung, zum Beispiel aus dem Raum Köln oder dem Ruhrgebiet, würden wegen der hohen Spritpreise nun vielleicht eher die Mosel als Urlaubsziel ansteuern, als Bayern, Italien oder Frankreich. Andererseits würden aber viele Leute ganz auf ihren Urlaub verzichten, weil sie weniger Geld in der Tasche haben. Vor allem reine Gastronomiebetriebe und Mittelklasse-Hotels ohne Zusatzangebote wie Wellness könnten aufgrund der Rekordpreise für Benzin und Diesel und dem damit verbundenen Kaufkraftverlust Probleme bekommen. Erste Tendenzen sind bereits erkennbar. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Koblenz unter 800 Unternehmern im nördlichen Rheinland-Pfalz ist die Stimmung, vor allem bei den Gastronomen, leicht gedrückt. 60 Prozent bezeichnen ihre Situation als gut oder befriedigend. 40 Prozent melden eine negative Entwicklung.

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