Salmtal startet mit Marathon-Sitzung

SALMTAL. (peg) Arbeit, Diskussionen und Taktieren schon bei der konstituierenden Sitzung des neuen Rates: Manfred Hower steht weiterhin als Bürgermeister einer vorbildlich lebendigen und kommunikativen Gemeinde vor.

 Der neue Gemeinderat nach seiner konstituierenden Sitzung: Vorne in der Mitte Bürgermeister Manfred Hower zwischen den Beigeordneten Peter Scheit und Rudolf Monzel, rechts Verbandsbürgermeister Christoph Holkenbrink.Foto: Petra Geisbüsch

Der neue Gemeinderat nach seiner konstituierenden Sitzung: Vorne in der Mitte Bürgermeister Manfred Hower zwischen den Beigeordneten Peter Scheit und Rudolf Monzel, rechts Verbandsbürgermeister Christoph Holkenbrink.Foto: Petra Geisbüsch

Der Gemeinderat Salmtal hat eine für diese Region beachtliche Frauenquote (25 Prozent) aufzuweisen. Ob es wohl am frauenfreundlichen Gruß des Ortsbürgermeisters Manfred Hower liegt, der seine "Ratsmitglieder und -mitgliederinnen" zur konstituierende Sitzung begrüßte, hin und her wechselnd zwischen einem ordnungsgemäßen Hochdeutsch und dem so viel flüssiger sprudelnden Platt?Die Kehrmaschine wird erst getestet

Wie dem auch sei: Fleißig waren sie alle, ob Männlein oder Weiblein, schon bei der ersten Sitzung. Es wartete entsprechend viel Arbeit, und für die "Neuen" gab es erste Lektionen im Taktieren. Unverfänglich noch der Tagesordnungspunkt Kehrmaschine, die die Gemeinde anzuschaffen gedenkt. Der Rat einigte sich schnell darauf, sie zunächst einen Tag Probe zu fahren, und danach zu entscheiden, ob Salmtal sie wirklich gebrauchen kann. Der Preis lässt sich sehen: Für 1600 Euro sei nichts vergleichbar Gutes und Neues - sie ist erst ein Jahr alt - auf dem Markt zu haben, versicherte Hower. Lange diskutierte man über eine mögliche Änderung der Hauptsatzung. Die FWG Hower hatte vorgeschlagen, zwei Ausschüsse voneinander zu trennen, die bisher in einem zusammen arbeiten: Umwelt- und Bauausschuss. Durch eine solche Trennung sieht die Fraktion, wie ihr Vorsitzender Udo Messerig erläuterte, eine bessere Gewichtung von Umweltthemen gewährleistet: Heute gingen diese manchmal unter, gerade weil im Rat die Berufe, die auf unterschiedlichste Weise mit dem Bauen zu tun hätten, recht stark repräsentiert seien. Die Entscheidung wurde schließlich vertagt. Taktierenden einschließlich einer Sitzungsunterbrechung für interfraktionelle Beratungen dann bei der Wahl der Beigeordneten. Vorgeschlagen waren Ralf Fritsche (FWG Hower), Rudolf Mehn (CDU) und Peter Scheit (FWG Rauen). Die Wahlgänge Eins und Zwei erbrachten Pattsituationen. Im dritten Wahlgang traten nur noch Mehn und Scheit gegeneinander an. Letzterer gewann am Ende das Rennen mit 9:7 Stimmen. Zum zweiten Beigeordneten wählte der Rat wesentlich zügiger Rudolf Monzel (CDU). Zu diesem Zeitpunkt war bereits abzusehen, dass sich die Sitzung wieder einmal zu einer jener berüchtigten Marathon-Exemplare entwickeln würde. So versprach Monzel denn auch augenzwinkernd seine Mitarbeit an dem festen Vorhaben des gesamten Rates, Sitzungen in Zukunft vor 24 Uhr zu beenden. Im Rechnungsprüfungsausschuss sitzen Ingrid Haag, Wilfried Eifel, Karl Klein; im Ausschuss für Jugend, Sport und Kultur Guido Eifel, Uwe Oeffling, Johann Josef Haubrich, Sabine Barzen, Ludwina Schäfer und der CDU-Frakionsvorsitzende Ulrich Junk. Nach zahlreichen Gratulationen schritt Verbandsgemeindebürgermeister Christoph Holkenbrink ans angenehme Werk der Ehrungen und Verabschiedungen. Er bescheinigte den Geehrten, bei aller Freude, die sie am eigenen Beitrag zum Wohle der Mitbürger zweifellos empfunden haben müssen - schließlich seien sie keine Masochisten - einen hohen Grad an Frustrationstoleranz. 25 Jahre setzt Dieter Rauen sich inzwischen für die Gemeinschaft ein, mit einigen Unterbrechungen. "Dat war für de Frust abzubauen!", lachte er Holkenbrink entgegen. Auf 20 Jahre haben es Günter Friedrich und Anton Duckart gebracht. Wie sich herausstellte, waren es bei Duckart, der viele Jahre lang erfolgreich das Ökokonto seiner Gemeinde geführt hat, noch ein paar Jahre mehr - erste Erfahrungen in der Kommunalpolitik hatte er in Hetzerath gesammelt. Um 22 Uhr ging es zum wohlverdienten Umtrunk, der mit der, den Salmtalern auf die Fahnen geschriebenen, gewohnten Kommunikationsfreude angepackt wurde. Da blieben auch die Herren von der Verwaltung gerne noch eine Weile dabei.

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