Sang- und klanglos

WITTLICH. Am vergangenen Freitag erfuhren Schüler und Eltern der Klasse 2a der Georg-Meistermann-Grundschule, dass Konrektor und Klassenleiter Roland Rohring nur noch am darauf folgenden Montag unterrichten würde, weil er ab Dienstag Schulleiter in Föhren sein werde. Der TV hat die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zu den Hintergründen befragt.

Willkommen und Abschied gehören zum Leben. Dass im Falle des Roland Rohring der Abschied sozusagen "Knall auf Fall" statt fand, verunsicherte zum Teil Eltern und Kinder. Von Seiten der Wittlicher Grundschule wurde die kurzfristige Informationspolitik in einem Schreiben an die Eltern bedauert und damit begründet, dass der Verwaltungsweg keine andere Lösung zugelassen habe. Die ADD habe ab dem 1. Februar eine Lehrkraft in Aussicht gestellt, bis dahin finde man eine vertretbare Lösung.Thema hicht sehr emotionalisierend

Schulleiterin Maria Maas sagt: "Wir wussten, dass Herr Rohring sich beworben hatte. Aber wir und er haben von seiner Abordnung erst am Donnerstag erfahren und haben sofort gemeinsam geplant. Die Schüler sind wirklich gut versorgt, aber das Thema ist zum Teil hoch emotionalisierend." Die Pädagogin gibt zu bedenken: "Allerdings wäre es für die Kinder auch ein Schmerz gewesen, hätten sie es ein halbes Jahr vorher gewusst." Warum aber war der Wechsel so plötzlich, mitten im Schuljahr und noch nicht einmal zum anstehenden Ferien-Beginn nötig? Auf diese Frage informiert Miriam Lange von der Pressestelle der ADD: "Die Stelle in Föhren sollte eigentlich zum 1. August 2005 besetzt werden. Aufgrund nicht vorhersehbarer Entscheidungen der Beteiligungsgremien, das sind der Schulträgerausschuss und der Schulausschuss, hat sich die Besetzung verzögert, sollte aber im Interesse der GS in Föhren, die seit dem 1. August auf einen neuen Schulleiter wartet, möglichst zeitnah erfolgen." Zudem habe die Schule seit dem Zeitpunkt, als sich ihr Konrektor auf die Stelle in Föhren beworben hat, gewusst, dass er mit der Bewerbung auch Erfolg haben könne. Die Übergangsmodalitäten seien mit der Lehrkraft und der Schulleitung abgesprochen gewesen. Dazu, dass die Klasse "ihren" zukünftigen Lehrer erst ab Februar 2006 bekommen werde, sagt Miriam Lange: "Die GS Georg-Meistermann in Wittlich hat derzeit 206,5 Lehrerwochenstunden zur Verfügung. Die Mindestversorgung an der Schule wäre bereits mit 176 Lehrerwochenstunden abgedeckt. Organisatorisch kann diese Übergangslösung also durch die zusätzlichen Stunden abgedeckt werden." Klassenelternsprecherin Simone Mertes hat am Donnerstag Abend direkt von der Schulleitung von dem anstehenden Wechsel erfahren. Sie sagt: "Das war ganz überraschend. Am Freitag war dann auch Elternsprechtag, so dass man mit Herrn Rohring darüber sprechen konnte. Trotzdem fragen seit Sonntagabend Eltern bei mir nach, ob das stimmt." Einige Schüler hat der prompte Abgang zu Tränen erschüttert. Eine Mutter sagt: "Manche Kinder werden stark dadurch. Das gehört ja zum Leben." Sie habe aber auch davon gehört, dass andere so schockiert gewesen seien, dass sie sogar nichts gegessen hätten. Die Schulleiterin Maria Maas sagt: "So eine Abordnung kann jederzeit passieren. Gottseidank muss kein Unterricht ausfallen, obwohl uns keine Feuerwehrlehrer zur Verfügung stehen."

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