Sattes Kunstgrün statt rotem Schotter

REIL. Der Gemeinderat Reil hat sich mit großer Mehrheit für den Bau eines Kunstrasen-Sportplatzes ausgesprochen. Die Kosten belaufen sich auf über eine halbe Million Euro. Steht die Finanzierung und kann das Projekt realisiert werden, wird die ohnehin leere Gemeindekasse noch einmal mit mindestens 150 000 Euro belastet.

Fußball ist die dominierende Sportart in Reil. Drei Seniorenmannschaften (die 1. spielt als Spielgemeinschaft Reil/Pünderich/Briedel/Burg/Enkirch in der A-Klasse), zahlreiche Jugendteams und neuerdings immer mehr kickende Mädchen sind eifrige Nutzer des Sportplatzes am Moselufer. Doch der Hartplatz wurde in der Vergangenheit immer wieder bei Hochwasser von der Mosel überschwemmt und musste einige Male für viel Geld saniert werden. Ein Gutachten aus dem Jahr 2002 kommt gar zu dem Ergebnis, dass der Platz mit seinen Nebenanlagen einer Gesamtsanierung bedarf."Sportplatz ist ein Fass ohne Boden"

 Die Reiler Fußballer, das Foto zeigt Christoph Conrad (links) und den Hetzerather Patrick Hahn, spielen noch auf einem Hartplatz. TV-Foto: Archiv/Willi Speicher

Die Reiler Fußballer, das Foto zeigt Christoph Conrad (links) und den Hetzerather Patrick Hahn, spielen noch auf einem Hartplatz. TV-Foto: Archiv/Willi Speicher

Ortsbürgermeister Artur Greis sagte auf der jüngsten Gemeinderatssitzung zu den regelmäßig anfallenden Sanierungsarbeiten: "Der Sportplatz ist ein Fass ohne Boden." Der Gemeinderat hat nun eine mutige Entscheidung getroffen. Mit großer Mehrheit (drei Enthaltungen) hat er sich für den Bau eines Kunstrasenplatzes ausgesprochen. Die Kosten belaufen sich laut Planungsbüro "im günstigsten Fall" auf 512 000 Euro. Verbandsbürgermeister Otto Maria Bastgen rechnet mit einem Landeszuschuss von 40 Prozent, zehn Prozent vom Kreis, und er will den VG-Rat Kröv-Bausendorf überzeugen, weitere 20 Prozent zuzuschießen. Bastgen ist ferner davon überzeugt, dass der Verein eine Eigenleistung in Höhe von rund 50 000 Euro erbringen kann, so dass die Gemeinde etwa 150 000 Euro zahlen muss. Vorausgesetzt, die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich genehmigt der finanziell klammen Gemeinde einen entsprechenden Kredit, und auch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord gibt für das im Hochwassergebiet gelegene Projekt grünes Licht, kann laut Bastgen unter Umständen schon im übernächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden. Bastgen appellierte an den Rat, das Projekt anzugehen. Bastgen: "Reil ist ein fußballbegeisterter Ort mit vielen Jugend- und Mädchen-Mannschaften. Mit dem jetzigen Platz können wir nicht mehr gewinnen." Nach längeren Diskussionen stimmte der Rat bei drei Enthaltungen für das Projekt. Theo Irmisch vom Wittlicher Planungsbüro John und Partner erläuterte Einzelheiten zu der Baumaßnahme. Um den Sportplatz muss aus Gründen des Hochwasserschutzes moselseitig ein zwei Meter hoher Erdwall aufgeschüttet werden. Zur Bergseite hin ist der Bau einer Schutzmauer notwendig. Bislang wurde der Sportplatz bei einem Mosel-Pegelstand in Trier von 9,40 Meter überschwemmt, der vorgesehene Hochwasserschutz kann folglich ein Hochwasser von etwa 11,40 Meter abhalten. Dieser Maßnahme muss allerdings die SGD Nord zustimmen. Der neue Platz, es handelt sich um einen besandeten Kunstrasen mit Gummigranulat, wird mit seinen Maßen von 100 mal 60 Meter etwas kleiner sein als der alte Tennenplatz. Der Aufbau mit Schottertragschicht, elastischer Tragschicht und dem Kunstrasen mit Füllung wurde auch beim neuen Kunstrasen-Sportplatz in Mülheim verwendet. VG-Chef Bastgen: "Ich habe mit der Bürgermeister-Mannschaft schon auf dem neuen Platz in Mülheim gespielt. Der ist noch besser als ein Naturrasen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort