Saubere, sanfte und starke Saitenklänge

Streicher-Ensembles der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich begeisterten im Alten Casino mit einem abwechslungsreichen Konzert-Abend, bei dem die jungen Musiker aus den verschiedenen Ausbildungsstufen ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellten.

 Einen abwechslungsreichen Konzert-Abend gestalteten die Streicher-Ensembles der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich unter der Leitung von Peter Mohrs und Alice Lenz-Hademer im Alten Casino in Traben-Trarbach. Hier dirigiert Peter Mohrs die „Vor-Dodos“ und die „Leere Saiten-Gruppe“. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Einen abwechslungsreichen Konzert-Abend gestalteten die Streicher-Ensembles der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich unter der Leitung von Peter Mohrs und Alice Lenz-Hademer im Alten Casino in Traben-Trarbach. Hier dirigiert Peter Mohrs die „Vor-Dodos“ und die „Leere Saiten-Gruppe“. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Nur noch Stehplätze gab es im Alten Casino, und nicht minder aufgeregt als die fast 50 jungen Künstler war das geneigte Publikum, das sich auf einen kurzweiligen Konzert-Abend freuen durfte. Die "Vor-Dodos" machten den Auftakt mit drei kurzen Stücken, darunter ein Menuett von Georg Friedrich Händel. Anschließend wurden sie von der "Leere Saiten-Gruppe" unterstützt, und die beiden Ensembles erfreuten das Publikum unter anderem mit einem Auszug aus Bachs "Bauernkantate" und dem "Rondo Dodino", einer gefälligen zeitgenössischen Komposition von Peter Mohrs, der an der Musikschule unterrichtet und den ersten Teil des Konzertabends leitete. Die jüngsten Streicher waren die sechsjährige Geigerin Luna Nicolay und der siebenjährige Malte Zeller, der seit anderthalb Jahren Cello-Unterricht hat. Für den munteren Traben-Trarbacher war dies das erste große Konzert, und er hatte sein Instrument voll im Griff.Langeweile konnte an diesem Abend nicht aufkommen, viel Applaus umbrandete die Cellisten Elisabeth Brandt, Charlotte Scholtes und Jonas Schneck, die mit ihrem Cello-Lehrer Moritz Reutlinger Werke von Michael Prätorius und Joseph Haydn vorstellten. Rhythmisch immer anspruchsvoller wurde es mit einem Ragtime von Scott Joplin und Walter Jurmanns "Veronika, der Lenz ist da". Der Beatles-Song "Yesterday" rundete den Auftritt der vier Cellisten perfekt ab."Musik macht Spaß"

Die "Violin-Joggers" zeigten sich in ihrem Vortrag spritzig und behende, zweifellos erkennbar, wie sich die Fortschritte nach längerem Unterricht und fleißigem Üben im sauberen Saiten-Spiel niederschlugen. Präludium und Tanz von Prätorius erfreuten nicht weniger als ein alter hessischer Marsch. Gleich drei Kompositionen erklangen aus der Feder von Peter Mohrs. Die Rückseite seines T-Shirts verkündete: "Musik macht Spaß". Das war nicht nur dem engagierten Lehrer, sondern auch den Schülern anzumerken. Doch Musizieren macht auch schlau, und so durfte sich das Publikum freuen, dass viele kleine kluge Köpfe diesen köstlichen Konzert-Abend gestalteten.Den zweiten Teil leitete Alice Lenz-Hademer; routiniert und charmant dirigierte sie das Musikschul-Orchester, das anspruchsvolle Werke sauber präsentierte. Die Tambourin-Suite aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts hatte einen tänzerisch-beschwingten Ausklang, dem sich konstrastreich barocke Musik von Georg Philipp Telemann anschloss. Einen Sprung in die Moderne wagte das Orchester mit der Sinfonietta Nr. 1 für Streicher des 1909 geborenen Harald Genzmer. Alice Lenz-Hademer bat um Nachsicht, falls das schwierige Werk nicht professenionell perfekt gespielt werde, dafür komme es "professionell von Herzen". Doch der Vortrag war virtuos, da musste auch die Dirigentin ihrem Orchester Beifall spenden. Als "kleine Kostbarkeiten für zwischendurch" bezeichnete Lenz-Hademer zwei Stücke von Leslie Searle, bevor mit der "Air" aus Bachs Orchester-Suite in D-Dur ein inniger und stimmungsvoller Vortrag den Konzert-Abend beendete. Als Zugabe spielten noch einmal alle jungen Streicher auf, die gemeinsam das Rondo Dodino vortrugen. Das begeisterte Publikum dankte mit viel Beifall.

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