Schandfleck wird Hoffnungsträger

LONGKAMP. Die Monate der Einschränkungen sind vorbei: Das halbe Dorf hatte sich zur offiziellen Verkehrsfreigabe der B50 Ortsdurchfahrt Longkamp versammelt. Nach dem Festakt an der Bundesstraße wechselten Ehrengäste und Bürger zum geselligen Teil in den Park über.

 Tor zum Hunsrück: Mit vereinten Kräften übergaben der Landtagsabgeordnete Alex Licht, Longkamps tausendster Bürger Marius Herrmann, Staatssekretär Günter Eymael, Landrätin Beate Läsch-Weber, VG-Beigeordneter Leo Wächter und Ortsbürgermeister Hans Herrmann (von links) die ausgebaute Bundesstraße 50-Ortsdurchfahrt offiziell dem Verkehr.Foto: Ursula Schmieder

Tor zum Hunsrück: Mit vereinten Kräften übergaben der Landtagsabgeordnete Alex Licht, Longkamps tausendster Bürger Marius Herrmann, Staatssekretär Günter Eymael, Landrätin Beate Läsch-Weber, VG-Beigeordneter Leo Wächter und Ortsbürgermeister Hans Herrmann (von links) die ausgebaute Bundesstraße 50-Ortsdurchfahrt offiziell dem Verkehr.Foto: Ursula Schmieder

Nach monatelangen Einschränkungen, die der Ausbau der B50 Ortsdurchfahrt Longkamp für die Anwohner mit sich gebracht hatte, setzte die offizielle Verkehrsfreigabe diesen nun einen festlichen Schlusspunkt. Schätzungsweise 400 bis 500 Menschen hatten sich dazu am Anwesen Stein in der Bernkastelerstraße versammelt. "Straßen sind die Adern der Wirtschaft und nur auf guten Straßen pulsiert natürlich die Wirtschaft", zog Günter Eymael einen Bezug zur historischen Bedeutung der Region. Schon die Römer hätten guten Straßenbau zu schätzen gewusst, so der Staatssekretär des Mainzer Wirtschaftsministeriums."Bürgergerechte Umgestaltung"

Und wie die Via Ausonia damals geholfen habe, den Hunsrück an die aufstrebenden Wirtschaftsregionen anzubinden, sei nun durch die neue B 50 mit einem Schub zu rechnen. Als geborener Moselaner weiß Eymael den Abschluss der Arbeiten aber auch persönlich zu schätzen. Nutzt er doch selbst dieses "Tor zum Hunsrück" des öfteren. Projekte wie diese bedürften der Unterstützung politischer Vertreter, betonte die Leiterin des Landesbetriebs Straßen und Verkehr. Ihren Mitarbeitern dankte Edeltrud Bayer für den erfolgreichen Abschluss von Planungs- und Bauphase. 625 000 Euro waren innerhalb von rund einem Jahr verbaut worden. Wovon der Bund neben den 375 000 für den Straßenbau einen Zuschuss für die Gehwege übernahm. Dennoch hat die Gemeinde von diesen Kosten einschließlich der für die Grünanlagen immerhin 74 600 Euro selbst zu tragen. Darauf wies Leo Wächter, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde, anerkennend hin. Zwischen einer "bürgergerechten Umgestaltung" und den Erfordernissen des Durchgangsverkehrs sei ein ausgewogener Kompromiss gelungen, so dass ein Kollaps durch allzu starkes Pulsieren der Verkehrsader verhindert worden sei. Insgesamt habe die Gemeinde seit 1985 ein "stolzes Dorferneuerungs-Paket geschultert", lobte Landrätin Beate Läsch-Weber. Dazu zählen neben Rathaus, Backhaus und Barbaramühle die Bürgerhalle und das Feuerwehrhaus sowie Römerbrunnen, Parkanlage und Dorfplatz. Abschließend ließ Bürgermeister Hans Herrmann die "gewisse Vorlaufzeit" für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Revue passieren. Der eigentliche "Startschuss" sei 1993 mit einer mündlichen Zusicherung des damaligen Straßen- und Verkehrsamtes Trier gefallen.Baubeginn war lang ersehnt

Dennoch hatte, wie Hermann in Erinnerung rief, noch im September 1998 ein Artikel im Trierischen Volksfreund die Überschrift: "Der kleine Schandfleck soll bald verschwinden." Im Mai 2002 war es dann soweit. Mit dem lang herbei gesehnten Baubeginn nahm für die Bürger jedoch auch eine monatelange "enorme Belastung" durch Schmutz und Lärm ihren Anfang. Die feierliche Einsegnung durch Pfarrer Josef Karst und das symbolische Durchschneiden des Bandes setzen dieser Belastung nun endgültig ein Ende. Nach dem Festakt, den Musikverein, Kirchenchor und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr begleitet hatten, zog es Bürgerinnen und Bürger sowie Ehrengäste mit musikalischer Unterstützung zum geselligen Teil des Tages zum Fest in den Park.

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