Schickt die Noten ins Nirvana

Wer kennt das nicht aus seiner Schulzeit: Man bekommt Noten von eins bis sechs und nicht selten fragt man sich, wie der Lehrer auf diese Bewertung gekommen ist.

 Protest gegen Noten: An Luftballons gebunden, können Schüler am Freitag ihre Zeugniskopien an Luftballons gebunden in den Himmel fliegen lassen. TV-Foto: Matthias Köberlein

Protest gegen Noten: An Luftballons gebunden, können Schüler am Freitag ihre Zeugniskopien an Luftballons gebunden in den Himmel fliegen lassen. TV-Foto: Matthias Köberlein

Wittlich. (mak) Der Regionale Arbeitskreis (RAK) der Landesschülervertretung (LSV) protestiert am Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, gegen die Subjektivität von Noten. In der Nähe des Zentralen Omnibus-Bahnhofs (Zob) sollen dutzende Schüler die Möglichkeit bekommen, ihrem Ärger Luft zu machen. Sie können dort ihre Zeugnisse am Stand des RAK kopieren und mit einem Heliumballon in die Luft schicken.Erst am 22. Juni stimmte das Ordnungsamt der Aktion zu, noch später gab das Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen sein Okay. Die Organisatoren sind Schüler aus den Gymnasien in Cochem, Bernkastel-Kues und Wittlich. Ähnliche Aktionen der LSV sind zur selben Zeit auch in Koblenz und Landau geplant. In der Region allerdings ist eine solche Aktion bisher ohne Beispiel.An den Schulen gibt es unter Lehrern genau wie unter Schülern Gegner und Befürworter des Benotungssystems. Dennoch spricht sich die LSV in ihren Aktionen häufig gegen Noten aus. Noten seien ein starkes Mittel der Lehrkraft, "um Druck auszuüben, da Noten über die soziale Stellung entscheiden, über gesellschaftlichen Auf- oder Abstieg", heißt es im Grundsatzprogramm der LSV. Lydia Lamberty vom Nikolaus-von-Kues-Gymnasium in Bernkastel-Kues ist sowohl im Landesausschuss der LSV als auch im RAK tätig. Sie betont, dass die Notenvergabe von eins bis sechs ungleiche Menschen zu gleichen Bedingungen zwingt. Eine Bewertungsart, die sich international bewährt habe, sei, dass die Schüler nicht miteinander verglichen würden, sondern "nur mit sich selbst". Das mache eine intensive Beschäftigung der Lehrkraft mit dem Schüler notwendig, sodass die Lehrkraft als Pädagoge gefragt sei. Außerdem sei der Lehrer nicht mehr gezwungen, das Notenspektrum zur Bewertung ganz auszuschöpfen.

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