Schiffe stoppen für Ruderer

TRABEN-TRARBACH. Schnittige Ruderboote statt Passagier- und Frachtschiffe werden am kommenden Samstag das Bild der Mosel bei Traben-Trarbach prägen. Rund 200 Teilnehmer werden zur Mosel-Vergleichsregatta erwartet.

Amat - ardua - virtus: Der Tüchtige liebt hohe Ziele, lautet die Inschrift der Medaillen, die am Samstag, 28. August, die Sieger der Mosel-Vergleichsregatta erhalten. Neun Vereine, insgesamt rund 200 Teilnehmer zwischen elf und 60 Jahren, darunter Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und deutsche Meister, kämpfen zwischen 12.15 Uhr und 17 Uhr auf der Mosel bei Traben-Trarbach auf der 500 Meter langen Strecke um die Ehre, bester Moselruderer in ihrer Kategorie zu werden. Die Medaillenprägung trifft nicht nur auf die Sportler, sondern auch auf den Ruder-Club Traben-Trarbach (RCTT) zu. Früher als erwartet, nach vier Jahren, ist der seit 1881 bestehende Verein wieder Ausrichter der Regatta. Eigentlich sollte 2004 in Treis-Karden gerudert werden, erklärt der RCTT-Vorsitzende Horst Scheidweiler. "Aber die konnten wegen Bauarbeiten nicht." Also riskierten die Traben-Trarbacher den, wie Scheidweiler sagt, "teilweise auch finanziellen Kraftakt. Nur über die Meldegebühren bekommt man die Kosten nicht eingespielt." Pokale könnten beispielsweise in jedem Rennen nur deshalb vergeben werden, weil die RCTT-Verantwortlichen Sponsoren für die Trophäen gefunden haben. Organisatorisch sind die Traben-Trarbacher Wassersportler bestens vorbereitet. "Entscheidend sind die Startvorrichtung und die Aufschrift der Bahnen an der Brücke", sagt der Vorsitzende der Ruderabteilung Georg Huesgen (im RCTT sind außer den Ruderern auch Kanuten, Segler und andere Wassersportarten zuHause).Ziel kurz vor der Traben-Trarbacher Brücke

In Höhe der Gonzlay befindet sich der Start. Auf der 500 Meter langen Sprintstrecke, für die die Ruderer in der Regel deutlich weniger als zwei Minuten benötigen, müssen die Boote von Helfern auf Pontons festgehalten werden, bis der Startschuss fällt. Bei fliegenden Starts, wie sie bei Langstreckenrennen üblich sind, wäre die Chancengleichheit nicht gegeben, erklärt Georg Huesgen. Das Ziel befindet sich kurz vor der Traben-Trarbacher Brücke. Diese sei "auf jeden Fall ein guter Zuschauerpunkt", meint Huesgen. Die halbe Breite der Mosel beanspruchen die Ruderer am Samstagnachmittag. Jeweils vier Boote fahren gegeneinander. Der Schiffsverkehr ruht während der Rennen. Drei Zeitfenster werden den Schiffen zum Passieren der Regattastrecke eingeräumt. Drei der 35 Rennen werden am Samstag besonders herausgehoben: Im Männer-Einer geht es um 13.59 Uhr um den Carl-Dinkel-Gedächtnispreis. Der Weltmeisterschaftsdritte Matthias Schömann-Finck aus Zeltingen-Rachtig tritt unter anderem gegen seinen jüngeren Bruder Jost an, der bereits deutscher Jugendmeister war. Knapp fünf Minuten später wird erstmals der so genannte Ladys Cup zwischen vier Frauen-Doppelzweiern ausgefahren. Um 16.36 Uhr geht es dann im Doppelvierer um den Moselpokal.

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