Schlechtes Timing am Papiermühler Spielplatz

Es wird der teuerste Spielplatz in der Verbandsgemeinde. Aber vor dem Herbst werden die Kinder von Papiermühle sich dar über wohl nicht freuen können.

Neumagen-Dhron/Papiermühle. In diesem Frühjahr hätte es losgehen sollen. Doch nun wird es wohl Herbst, bis die Kinder aus Papiermühle wieder ihren Spielplatz haben. 2007 hat die Gemeinde Neumagen-Dhron sämtliche Geräte demontiert. Der Tüv hatte teils erhebliche Mängel festgestellt. Der Gemeinderat entschied aber rasch, neue Geräte zu kaufen. Da der ursprüngliche Aufbautermin nicht zu halten war, wurde die Gemeinschaftsaktion von Ortsgemeinde, Feuerwehr und RWE aufs Frühjahr vertagt.Rückblickend erweist sich das als ein Glück. Denn wären die Geräte im Wert von 10 000 Euro bereits auf dem eigens vorzubereitenden Untergrund montiert, müssten sie demnächst wieder abgebaut werden. Den Ratsmitgliedern war nicht bewusst, dass ausgerechnet auf der Spielplatzfläche in diesem Jahr gebaggert wird: Das Pumpwerk für den Anschluss von Papiermühle an die Gruppenkläranlage muss dort in den Boden. Die Planung stehe schon länger, erklärt Werkleiterin Susanne Dröger.Den Papiermühlern, die bisher an keine Kläranlage angeschlossen sind, liegt natürlich auch das Herzen. Dennoch fällt es den Betroffenen schwer, die erneute Verzögerung zu akzeptieren. Immerhin haben nun rund 30 Kinder im Alter von bis zu 13 Jahren keinen Platz zum spielen. Längst nicht jeder im Dorf habe eigene Spielgeräte am Haus, sagt eine Mutter. Da auf dem Spielplatz seit Jahrzehnten nichts gemacht worden sei - und wenn, dann von den Eltern selbst - fühlten sie sich daher wie das "fünfte Rad am Wagen".Auch Ortsbürgermeister Willi Herres ärgert die Verzögerung. Immerhin sei von der Finanzierung bis zum ehrenamtlichen Aufbau der Geräte alles geregelt. Auf die Arbeiten der Verbandsgemeindewerke habe er aber keinen Einfluss. Die von RWE, Kulturverein und Gewerbeverein Unternehmen Neumagen-Dhron zugesagten Zuschüsse seien aber sicher. Verbandsgemeindechefin Christiane Horsch stärkt Bürgermeister und Rat den Rücken. Ihnen sei kein Vorwurf zu machen, bezeichnet sie das Zusammentreffen zweier wichtiger Projekte als "unglückliches Timing". Die Gemeinde habe sich für einen komplett neuen Platz eingesetzt und gebe dafür sehr viel Geld aus: "Der wird wesentlich teurer werden als alle anderen Spielplätze." Die Kreisverwaltung habe das sogar beanstandet.Dennoch haben die Kinder derzeit keinen Platz zum Spielen. Eine Fläche an der Kirche liegt direkt an der Durchgangsstraße. Pfarrer Thomas Thielen würde die Kinder aber dort spielen lassen: "Die müssen einen Platz zum Spielen haben." Es müsse nur gewährleistet sein, dass an der Kapelle keine Scheiben zu Bruch gehen könnten. Ende März will sich Herres zudem eine von Eltern als Übergangslösung vorgeschlagene Fläche hinter dem Feuerwehrhaus anschauen.

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