Schlichte Kutten, reine Stimmen

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Stimmgewaltige Aufführung: Voller Andacht und Bewunderung lauschten die Zuhörer dem Gregorianischen Chor "Agnus Dei" in der Kueser Pfarrkirche St. Briktius.

 Stimmgewaltig präsentiert sich der Gregorianische Chor "Agnus Dei" im Altarraum in der Kueser Pfarrkirche St. BriktiusFoto: Marita Blahak

Stimmgewaltig präsentiert sich der Gregorianische Chor "Agnus Dei" im Altarraum in der Kueser Pfarrkirche St. BriktiusFoto: Marita Blahak

Neun Männer in schlichten grauen Mönchskutten gelang es, mit ihren reinen Stimmen das Gotteshaus zu erfüllen. Wer die Augen schloss, glaubte, einen an Stimmen weit umfangreicheren Chor zu hören. Stimmgewaltig, rein in der Intonation, ausdrucksstark in forte und piano beeindruckten die ukrainischen Mönche unter ihrem Leiter Michaylo Yatsynyak. Es waren nicht mehr als 70 Zuhörer in der Kirche versammelt, doch dieses Auditorium genoss die einmalige Atmosphäre mit ungewohntem Stimmenklang. "Stimmen der Stille", lautete der Titel der Konzerttournee 2005. So war der Name Programm, denn der Zauber des Konzerts lag in feierlichen Chorälen, in mystischen Klängen, die geprägt waren von tiefem Glauben. Mit dem "Mönchsgebet" eröffneten die neun Sänger das Programm, das gregoriansche Choräle, Kirchenmusik (darunter die "Missa de angelis") und auch bekannte Melodien wie das "Heilig ist der Herr" von Schubert oder "Ich bete an die Macht der Liebe" umfasste. Der gregorianische Gesang, benannt nach Papst Gregor (590 bis 604), ist ein noch heute üblicher katholischer Kirchengesang, solistisch wie chorisch, mit einstimmigen, gleich langen Noten ohne Harmonie im modernen Sinn. Die Mönche brachten diese einstimmigen Vertonungen biblischer Texte im Rhythmus der Sprache zu Gehör - einstimmig, aber alles andere als eintönig."Ergreifendes Stimmerlebnis"

Nuancenreich, kraftvoll im crescendo und zurückhaltend im decrescendo, mal voll getragener Andacht, mal voll hörbarer Freude intonierte der Chor neben den gregorianischen Chorälen auch mehrstimmige Sätze. Als "ergreifendes, hervorragendes Stimmerlebnis" bezeichneten Rita Kieren, Elisabeth Jung und Willi Schmitt das Konzert von "Agnus Dei". Und auch die 18-jährige Isabella Coen konnte sich der Faszination der beeindruckenden Stimmenfülle der Mönche nicht entziehen.

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