Rudolf Paulus aus Wolf, Verfasser und Herausgeber des Büchleins, hat sich im Sommer mit seiner Digitalkamera auf die "Jagd" nach Kunstschätzen in dem Barockhaus am Moselufer begeben. Die Ausbeute hätte ein mehrere hundert Seiten dicker Wälzer sein können, ist das Haus Böcking doch voller Kostbarkeiten. Rudolf Paulus hat sich auf eine kleine, aber feine Auswahl beschränkt und hofft, dass das Büchlein Appetit auf mehr macht und die Leser sich das Museum anschauen werden. "Zielgruppe sind nicht nur die Gäste, sondern auch die Bürger von Traben-Trarbach", sagt er. Bei der Fülle von Kunstschätzen im Hause Böcking entdecken die Freunde des Museums auch bei wiederholten Besuchen immer wieder etwas, was ihren aufmerksamen Blicken bisher entgangen war. Eine Erfahrung, die auch die dem Helferkreis angehörenden Mitarbeiter, zu denen Rudolf Paulus und Ehefrau Renate seit vielen Jahren zählen, ebenfalls bestätigen können. Von den vielen Bildern, Stichen, Fahnen und Ofenplatten im Museum konnte Paulus nur jeweils ein Exemplar in seinem Büchlein vorstellen, und aus Platzmangel fanden ganze Bereiche im Hause wie zum Beispiel die Weinwirtschaft, Werkstätten, Rüstungen, Waffen und Ausgrabungsfunde keinen Einlass in das Buch. Ein Grund mehr, sich das Museum eingehend anzuschauen. Kurze Texte geben Erläuterungen zu den einzelnen Abbildungen und die Lektüre wird somit zu einem kleinen Museumsbummel, der sich vom Sofa aus genießen lässt. Rudolf Paulus ist erfreut, dass sein auf Digitaldruck spezialisierter Vetter Walter Bode in Freising das 47 Seiten umfassende Büchlein gedruckt hat. "Sonst wäre es auch nicht so günstig zu haben", merkt er schmunzelnd an. Für nur sechs Euro kann es in der Buchhandlung Balmer in der Brunnenstraße oder im Mittelmosel-Museum erworben werden. Das ideale Geschenk, das bestimmt Lust auf einen Museumsbesuch macht. Und dazu besteht in diesem Monat und im Januar reichlich Gelegenheit, wenn die große Foto-Sonderausstellung im Hause Böcking gezeigt wird. Mehr als 200 bisher noch nie im Museum ausgestellte Fotos aus der Privatsammlung von Hans Schneiß aus Irmenach zeigen die ersten 50 Jahre der Doppelstadt Traben-Trarbach bis 1954. Nach der Ausstellungseröffnung am 13. Dezember um 17 Uhr ist das Haus am 14., 20., 21., 26., 27. und 28. Dezember sowie am 1., 3., 4., 10. und 11. Januar jeweils von 10 bis 13 Uhr und 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.