Schnäppchen-Brücke bleibt weiter Thema

Der Salmtaler Gemeinderat hat die Entscheidung, ob er die von der Stadt Kyllburg günstig erworbene Fußgängerbrücke tatsächlich einsetzen will, verschoben. Klüsserath, das an der Brücke interessiert ist, muss also noch warten.

Salmtal. Wird die Fußgängerbrücke, die Salmtal der Stadt Kyllburg abgekauft hat, ihre Reise durch die Region Richtung Klüsserath fortsetzen? Auf diese Frage gab es in der Salmtaler Gemeinderatssitzung keine Antwort. Das Thema wurde vertagt bis zur nächsten Sitzung, die für April anvisiert wird. Dies bestätigte der erste Beigeordnete der Gemeinde, Peter Scheit, gestern auf TV-Anfrage.In der jüngsten Sitzung hatte die CDU beantragt, die Brücken-Entscheidung in den nichtöffentlichen Teil zu verlegen, da diese eng mit Grundstückskäufen verbunden sei. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.Im öffentlichen Teil war das Thema daraufhin flott abgehandelt. Das Planungsbüro John & Partner stellte einen Vergleich der Kosten vor, die beim Einsatz der gekauften Brücke und bei neuen Brücken entstünden. Die sogenannte Schnäppchen-Brücke, die ihren Namen trägt, weil die beiden Gemeinden, die sie gekauft haben, jeweils dachten ein Schnäppchen zu machen, müsste vor ihrem Einsatz noch instand gesetzt werden.Zwei Standorte wurden bei dem Vergleich für die Brücke, die Salmrohr mit dem Bahnhofsgebiet verbinden soll, in Betracht gezogen. Beide sind etwa zehn Meter vom ursprünglichen Standort entfernt, der von der Landespflegebehörde abgelehnt worden war, weil die Mindestabstände von der Böschung dort nicht eingehalten werden konnten. Billigste Variante ist laut Ingenieur-Büro, die Schnäppchen-Brücke zusammen mit Alu-Stegen aufzubauen. Kostenpunkt: 103 000 Euro. Die teuerste Variante bestünde darin, eine neue Stahlbrücke zu bauen (153 000 Euro). Ortsbürgermeister Reinhard Berg sagte in der Sitzung, dass die Entscheidung, die Schnäppchen-Brücke zu kaufen, die der Rat unter seinem Vorgänger Manfred Hower getroffen hatte, nicht schlecht gewesen sei. Er ergänzte jedoch: "Ich will nicht auf Teufel komm raus etwas Billiges." Eine neue Brücke habe den Vorteil, dass sie überall aufstellbar sei und man die Optik bestimmen könne. Die Fraktion Hower stellte hingegen klar, dass der Rat auch mit der gekauften Brücke zwischen zwei Standorten wählen könne. Falls Salmtal sich gegen die Brücke entscheiden sollte, stünde die Gemeinde Klüsserath schon in den Startlöchern. Sie muss eine baufällige Holzbrücke ersetzen und hofft auf ein Schnäppchen. Salmtal hatte die Brücke für 1250 Euro von Kyllburg erstanden. Kyllburg wiederum hatte die 18 Meter lange Stahlkonstruktion für einen symbolischen Betrag von der Bundeswehr übernommen. Meinung Chance verpasst Schade! Chance verpasst! Die Entscheidungsfindung zum Thema Schnäppchen-Brücke hätte sicherlich die Bürger interessiert. Dadurch, dass sie in den nichtöffentlichen Teil der Salmtaler Gemeinderatssitzung verlegt wurde, wird das ohnehin geringe Interesse an Kommunalpolitik bestimmt nicht vergrößert. Natürlich ist es ein Argument, auf die Grundstücksangelegenheiten zu verweisen. Allerdings wäre eine breite Diskussion ohne sensible Daten wie Namen denkbar und damit öffentlich möglich gewesen. Doch schien es, als sei das in der Sitzung nicht erwünscht gewesen. m.maier@volksfreund.de

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