Schnäppchen-Brücke jetzt doch lang genug

Passt sie doch, die Fußgängerbrücke, die Salmtal der Stadt Kyllburg abgekauft hat? Bei einem Ortstermin wurde festgestellt, dass die Konstruktion, von der es hieß, sie sei zu kurz, nun doch passt — an einem neuen Standort. Allerdings steht auch Klüsserath parat.

Klüsserath/Salmtal. Beim Salmtaler Karnevalsumzug vor wenigen Wochen kam die Schnäppchen-Brücke groß raus: Sie war Thema eines Dörbacher und eines Salmrohrer Wagens und Anlass für jede Menge Spott. So wurde beispielsweise gefragt: "Was ist der Unterschied zwischen der Amtszeit von Ex-Bürgermeister M. Hower und der Schnäppchen-Brücke? Die eine war zu lang, die andere war zu kurz."Aktuell sorgt die Schnäppchen-Brücke, die ihren Namen deshalb trägt, weil sowohl Salmtal als auch die Vorbesitzerin, die Stadt Kyllburg, sie in dem Glauben kauften, ein Schnäppchen zu erstehen, wieder für eine Überraschung. Nachdem die Fußgängerbrücke von der Landespflege zunächst als zu kurz für Salmtal erachtet wurde, gab es nun Entwarnung. Der Beigeordnete Peter Scheit fasst das Ergebnis eines neuen Ortstermins zusammen mit den Worten: "Die 18 Meter könnten nun doch reichen." Allerdings müsste die Stahlkonstruktion, die über die Salm führen und Salmrohr mit dem Bahnhof und dem benachbarten Gewerbegebiet verbinden soll, dann um 15 bis 20 Meter verschoben werden.Doch da kommt das nächste Problem: Die Ortsgemeinde müsste jede Menge mehr Land aufkaufen, um den Zugang zu ermöglichen. Scheit schätzt, dass rund 1800 Quadratmeter statt der ursprünglich 300 Quadratmeter Land nötig wären. Unklar sei bislang jedoch, ob der Besitzer das Gelände verkaufen wolle.Ortsbürgermeister Reinhold Berg hält diese Lösung nicht für optimal. Zwar kann er sich vorstellen, dass die Gemeinde das Gelände beim Mühlenteich als Ökofläche nutzt. Allerdings müsste die Brücke dann dorthin gestellt werden, wo sie hinpasst. Berg plädiert für eine neue Brücke, die am optimalen Standort aufgebaut werden könnte.Eine Entscheidung in dieser Sache soll der Gemeinderat heute treffen. In der Sitzung wird das Planungsbüro John & Partner die Kosten für eine Fußweg-Anbindung erläutern. Falls Salmtal sich gegen die Brücke entscheidet, wäre das nicht weiter tragisch: Klüsserath steht in den Startlöchern. Laut Klüsseraths Ortsbürgermeister Norbert Friedrich würde die Brücke dort optimal über die Salm passen und könnte eine mittlerweile baufällige, aber für das Wanderwegenetz wichtige Holzbrücke ersetzen. Der Salmtaler Bürgermeister habe in ersten Verhandlungen für die Brücke lediglich die Selbstkosten von 2800 Euro verlangt. Für Klüsserath wäre das ein Schnäppchen. Eine neue Brücke würde die Moselgemeinde 60 000 Euro kosten.Die Sitzung des Salmtaler Gemeinderats am heutigen Montag in der Alten Schule in Dörbach beginnt um 18 Uhr. Extra Woher die Brücke kommt: In der Gewissheit ein Schnäppchen zu machen, hat Salmtal die 18 Meter lange Fußgängerbrücke im Oktober 2006 für 1250 Euro von der Stadt Kyllburg gekauft. Die Gemeinde hat für Kranarbeiten und Transport weitere 1555 Euro gezahlt, doch dann kam zunächst die Nachricht, die Brücke sei zu kurz. Die Stadt Kyllburg hatte die Stahlkonstruktion für einen symbolischen Betrag von der Bundeswehr übernommen. Diese hatte ein Lager für Notbrücken geräumt. Da die Fußgängerbrücke nicht ins Stadtbild passte, hat sich der Kyllburger Stadtrat letztendlich gegen die Brücke entschieden.

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