Schneller Winzling

ZELTINGEN-RACHTIG. (cb) Auch Polizisten erleben immer wieder etwas Neues. Einem erwachsenen Menschen auf einem Pocketbike zu begegnen, regt sicher im ersten Moment zum Schmunzeln an. Doch das Gefahrenmoment ist nicht zu unterschätzen.

Das Gefährt ist nur etwa so hoch wie ein Kinder-Dreirad. Doch mit einem zwei bis vier KW starken Zweitaktmotor (50 ccm) wird es fast schon zu einem Geschoss, denn es erreicht Geschwindigkeiten von 50 Stundenkilometern. Ein solches Motorrad, in Anlehnung an Pocketkameras auch Pocketbike genannt, kam einer Polizeistreife am Samstagnachmittag auf der Verbindungsstraße zwischen Erden und Rachtig entgegen ( TV vom 28. Februar). Darauf saß ein junger Mann, der genau wusste, dass er mit dem Zweirad auf einer öffentlichen Straße nichts zu suchen hat. Der 20-Jährige nahm beim Anblick der Streife das Bike unter den Arm und rannte in die angrenzenden Weinberge, wo er aber von Polizeikommissar Gerd Funk gestellt wurde. Solche Krafträder werden ganz legal angeboten und dürfen auch benutzt werden. "Allerdings nur auf Privatgelände", sagt Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Geradezu lebensgefährlich sei es, sich damit auf öffentlichen Straßen zu bewegen. Kaspar: "Wenn man damit gegen die Stoßstange eines Autos fährt, bricht man sich das Genick, wenn man abrupt bremst, fliegt man über den Lenker." In der viel zitierten Spaßgesellschaft gehe es aber anscheinend für manche Leute nicht ohne solch ein Gerät, das für relativ wenig Geld (200 Euro) bei den bekannten Anbietern im Internet zu ersteigern ist. "Die Leute wollen auffallen. Das gibt ihnen offensichtlich einen Kick", sagt Kaspar. Obwohl es alles andere als bequem sein kann, sich mit einem solchen motorisierten Winzling fortzubewegen. Für den 20-Jährigen kann die Sache unter Umständen teuer werden. Er hat nach Auskunft der Polizei noch nicht einmal einen Autoführerschein.

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