Schnelles Internet bis in die Eifel: Bald bis 50Mbit/Sekunde in Kinderbeuern

Kinderbeuern · Mit dem Anschluss von Kinderbeuern und weiteren Gemeinden soll eine große Lücke der Internet-Versorgung innerhalb der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach geschlossen werden. Das Projekt kostet 1,2 Millionen Euro.

 Insgesamt werden 20 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, wie hier in Kinderbeuern. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Insgesamt werden 20 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, wie hier in Kinderbeuern. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: Hans-Peter Linz

Fährt man von Ürzig aus nach Kinderbeuern, dann zeigt sich in der Hauptstraße das eine oder andere renovierungsbedürftige Haus. "Eigentlich ein schönes altes Bauernhäuschen, das man toll herrichten könnte", denkt der Vorbeifahrende. Aber Kinderbeuern hat ein Manko: eine schwache Internetverbindung. Und Internet ist wie Wasser und Strom mittlerweile zur Grundvoraussetzung dafür geworden, dass sich beispielsweise eine junge Familie dafür entscheidet, aufs Land zu ziehen.

Das Manko wird allerdings bald beseitigt: RWE und Westnetz investieren 1,2 Millionen Euro in den Ausbau des Breitbandnetzes in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach. Vor wenigen Tagen hat das RWE mit den Tiefbauarbeiten zum Bau eines neuen Glasfasernetzes begonnen.

Bis zum Frühjahr 2016 sollen, so RWE-Pressesprecher David Kryszons, in sechs Ortsgemeinden Download-Geschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich sein. Dieses Datenvolumen ist so groß, dass man zum Beispiel drei Fernsehprogramme parallel in HD schauen könnte. In den nächsten Monaten sollen mehr als 20 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Damit werden dann die Ortsgemeinden Diefenbach, Willwerscheid, Hontheim, Bausendorf, Kinderbeuern und Bengel an das DSL-Netz angeschlossen. Diese Kommunen beteiligen sich mit insgesamt 196.350 Euro an dem Projekt, wie Frank Thullen von der VG mitteilt, anteilig nach Einwohnern aufgeschlüsselt, von Willwerscheid (2980 Euro) über Kinderbeuern (49.430 Euro), Hontheim (39.355 Euro), Bengel (38.880), Diefenbach (3880 Euro) bis Bausendorf (61.825 Euro) . "Damit ist die letzte große Lücke in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach geschlossen", freut sich Marcus Heintel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Er lobt das Engagement des Ortsbürgermeisters von Kinderbeuern, Heinz Christen. Denn er habe damals, als das RWE die Gemeinde Großlittgen (Verbandsgemeinde Wittlich-Land) erschloss, rechtzeitig angefragt, ob man nicht auch weitere Orte erschließen könne. "Der Aufbau einer hochmodernen Glasfaserinfrastruktur stärkt unsere Region nachhaltig als Wohn- und Gewerbestandort", betont Heintel.

Das Unternehmen kann bei der Verlegung des Glasfaserkabels auf mehrere Kilometer bereits vorhandene Leerrohre zurückgreifen, die aus dem Ausbau des Stromnetzes stammen.

Wie Pressesprecher Kryszons erläutert, will das Unternehmen die einzelnen Gemeinden ab 2016 nach und nach anschließen. Die Bürger sollen ab Herbst 2015 in den einzelnen Ortsgemeinden auf Veranstaltungen über die einzelnen Möglichkeiten informiert werden.

Meinung


Vision wird Realität

Von Hans-Peter Linz

Der berühmte Science-Fiction- Autor Arthur C. Clarke ("2001 - Odyssee im Weltraum") hatte schon in den 1970er Jahren die Vision von einer weltumfassenden Kommunikation über Satelliten. Er wünschte sich sogar, dass diese jedem Menschen frei zugänglich gemacht werden müsse. Soweit sind wir in der VG Traben-Trarbach zwar noch nicht. Aber die entscheidende Voraussetzung ist bald gegeben, wenn das Kabel liegt. Das steigert die Attraktivität dieser Orte enorm - und ist wichtig, um dem demografischen Wandel zu begegnen.
hp.linz@volksfreund.de

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