Schon als Schülerin forschte sie gern

BENGEL/DARMSTADT. Dr. Melanie Klasen-Memmer aus Bengel ist zusammen mit ihrem Forschungsteam bei der Firma Merck in Darmstadt für den Zukunftspreis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation nominiert. Thema: Leichter, heller, schneller - Flüssigkristalle für Fernsehbildschirme.

Flüssigkristalle sind das Thema, mit dem sich Melanie Klasen-Memmer und ihre zwei Kollegen Dr. Matthias Bremer und Dr. Kazuaki Tarumi beschäftigen. Bei dem Preis, der am 13. November verliehen wird, geht es vor allem um die Entwicklung des Forscherteams im Bereich der Fernsehbildschirme. Melanie Klasen-Memmer versucht die komplizierten Sachverhalten auch für Nichtfachleute verständlich zu erklären. Ein Manko bei den bisherigen Bildschirmen, ob Fernseher oder Computer, seien vor allem die längeren Schaltzeiten der Flüssigkristalle gewesen. Als Beispiel nennt sie Aufnahmen von einem fliegenden Ball. Dieser habe bei den bisherigen Verfahren immer einen Schweif hinter sich hergezogen. Dank der neuen Entwicklung mit neuen Substanzen könne dies nun verhindert werden. Auch beim Kontrast seien die neu entwickelten Bildschirme besser, so die Forscherin. Interessiert hat sich Klasen-Memmer schon immer für Chemie. "Guter Schulunterricht", nennt die ehemalige Schülerin des Cusanus-Gymnasiums in Wittlich als große Motivationshilfe. Dabei lobt sie vor allem den Unterricht ihrer früheren Lehrerin Dr. Krebs-Hoffmann. "Die vielen Experimente haben mir immer gut gefallen." Dr. Melanie Klasen-Memmer belegte folglich auch den Leistungskurs Chemie und konnte bei "Jugend forscht" einen Sonderpreis für ihre Forschungen zum Thema Vitamin C gewinnen. Ihr Studium absolvierte sie in Kaiserslautern. Promoviert hat sie 1996 dann im Fachgebiet der physikalischen Chemie zum Thema Flüssigkristalle. Seit 1999 ist Melanie Klasen-Memmer Laborleiterin in der Flüssigkristallforschung bei der Firma Merck in Darmstadt. Seit der Nominierung ist bei dem Forschungsteam viel los, erzählt die 36jährige. Täglich gibt es Anfragen von Zeitungen und Fernsehsendern, die über das Team berichten wollen. Alle vier nominierten Projekte werden vor der Preisverleihung und am selben Tag in kurzen Beiträgen im Heute-Journal im ZDF vorgestellt. Zu den Nominierten gehört ein Forschungsteam von Daimler-Chrysler mit dem Thema "Präventives PKW-Insassensystem", ein Team von Sennheiser "Persönliche elektronischer Tour-Assistent" und ein Forschungsthema mit dem Thema "Halten ohne zu berühren - lebende Zellen in elektromagnetischen Feldfallen". Die Entscheidung, wem Bundespräsident Johannes Rau den Zukunftspreis überreichen wird, fällt erst am 13. November, dem Abend der Preisverleihung. Auch dies wird im ZDF gesendet.

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