Schon bis zu zehn Blätter

Die über vier Wochen dauernde Hochdruckwetterlage hat die Entwicklung der Reben weiter begünstigt, so dass in mittleren Lagen acht bis zehn und in frühen Lagen bereits elf Blätter entfaltet sind. Seit Beginn der zweiten Maiwoche wird unser Wetter von Tiefdruckgebieten beeinflusst, die zwischen dem 7. und 9. Mai bis zu 45 Liter Regen brachten.

Bernkastel-Kues/Trier. (red) Peronospora: Die ergiebigen Niederschläge seit dem 7. Mai bei Durchschnittstemperaturen um 15 Grad dürften im gesamten Anbaugebiet zur Primärinfektion geführt haben. Mit dem Auftreten der ersten Ölflecken muss ab dieser Woche gerechnet werden. So fern noch nicht geschehen, sollte die erste Behandlung umgehend erfolgen. Auf Grund des fortgeschrittenen Vegetationsstandes und des hohen Infektionsdruckes empfiehlt das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum ein tiefenwirksames Peronosporamittel wie z. B. Equation Pro, Forum, Forum Star, Melody Combi, Mildicut. Oidium: Mittlerweile wurde der erste Befall gemeldet. Es wird daher empfohlen, die anstehenden Bekämpfungsmaßnahmen mit einem organischen Oidiummittel aus der Wirkstoffgruppe der Strobilurine wie z. B. Flint, Collis oder Discus durchzuführen.Schwarzfäule: Die Fruchtkörperbildung in den auf dem Boden liegenden Traubenmumien ist erfolgt. Somit sollte bei den anstehenden Behandlungen ein Mittel mit Schwarzfäulewirkung eingesetzt werden. Mittel: siehe Oidiumbekämpfung.Traubenwickler: Der Mottenflug des Einbindigen Traubenwicklers ist weitestgehend beendet. Beim Flug des Bekreuzten Traubenwicklers konnte zwischen dem 5. und 7. Mai nochmals ein Flughöhepunkt beobachtet werden. Mit dem Schlupf der Würmchen ist im Laufe dieser Woche zu rechnen. Eine Bekämpfung sollte daher unmittelbar vor dem Larvenschlupf erfolgen. Mittel: B.t.-Präparate, Mimic, Runner, SpinTor oder Steward.Da sich die Gescheine mittlerweile gespreizt haben, ist jedoch ein größerer Schaden nicht zu erwarten. Die Fallen sind weiterhin regelmäßig in 2-tägigem Abstand zu kontrollieren.Applikationstechnik: Der Brüheaufwand beträgt in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium zwischen 600 bis maximal 800 Liter Wasser pro Hektar. Der Mittelaufwand pro Hektar liegt derzeit bei Basisaufwand mal Faktor 1,5 bis 2. Um die Abdrift so gering wie möglich zu halten, sind grobtropfige und abdriftarme Düsen wie Injektor- oder Antidriftdüsen zu verwenden.Informationen über Neuzulassungen: SpinTor: Wirkstoff Spinosad (neue Wirkstoffgruppe, keine Kreuzresistenz), gegen Traubenwickler (Heu- und Sauerwurm) mit maximal zwei Anwendungen je Generation im Abstand von 7 bis 9 Tagen, Basisaufwandmenge 0,04 l/ha bis 0,16 l/ha (ES 75); gegen Rhombenspanner mit maximal 1 Anwendung, Aufwandmenge 0,04 l/ha; gegen Springwurm mit maximal 2 Anwendungen im Abstand von 7 bis 9 Tagen, Basisaufwandmenge 0,04 l/ha bis 0,08 l/ha (ES 61), insgesamt nicht mehr als 4 Anwendungen pro Jahr, Wartezeit 14 Tage.

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